Ambri siegt in Rapperswil und springt über den Strich

Ambri gewinnt gegen Rappi mit 2:5. Wir haben mit Samuel Guerra über das Spiel, die Playoff-Hoffnungen von Ambri und seine persönliche Zukunft gesprochen.

HockeyInfo: Samuel Guerra, ein 2:5 Sieg in Rapperswil. Es war heute wieder ein harter Kampf oder war es gegen den Tabellenletzten ein bisschen einfacher?

Samuel Guerra: Nein, wir haben gewusst, dass es ein ganz enger Match sein wird. Rapperswil spielt ein gutes Eishockey, sehr aggressiv und sie haben ein gutes System. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir sie nicht unterschätzt haben und 60 Minuten lang gut gespielt haben. Am Schluss hat uns dies drei Punkte gebracht.

Es hat teilweise sehr hektische Szenen gegeben. Vor allem nach dem Check gegen Patrick Incir gingen die Emotionen etwas hoch. Wie haben sie die Szene erlebt und wissen Sie schon mehr?

Nein, mehr wissen wir noch nicht. Incir sitzt schon im Mannschaftsbus. Für die Zuschauer ist es nie schön, so etwas zu sehen. Es war ein unfairer Check, der dementsprechend bestraft wurde (Jordan Gähler erhielt eine Spieldauer-Disziplinarstrafe). Leider passieren solche Sachen im Eishockey.

Patrick Incir blieb nach einem harten Check gegen den Kopf lange liegen.

Der Sieg heute war der dritte in Serie. Damit ist Ambri der Sprung über den Strich gelungen. Die Playoffs sind dieses Jahr möglich?

So weit weg schauen wir gar nicht. Wir konzentrieren uns von Tag zu Tag auf das nächste Spiel. Der nächste wichtige Tag ist morgen. Dann haben wir ein schwieriges Spiel zuhause (gegen Fribourg). Wir wollen daheim immer wieder zeigen, dass wir für die Zuschauer und den ganzen Klub spielen und wollen sehr viel Emotionen ins Spiel bringen. Playoffs? Vielleicht, aber wir schauen nicht soweit.

Wie ärgerlich war das Ausscheiden aus dem Cup? Der Schluss war ebenfalls sehr hektisch. Bis zur 58 Minute lag Ambri gegen Bern mit 3:4 in Führung und verlor nach einer umstrittenen Schiedsrichterszene mit 6:4. Hat das Ausscheiden noch eine Rolle gespielt und wolltet ihr euch heute revanchieren?

Ja, auf jeden Fall. Wir waren nicht so glücklich am Ende. Heute haben wir aber die negativen Emotionen von den letzten Spielen ins Positive umwandeln können. Wir wussten, dass wir ein wichtiges Wochenende vor uns haben und haben uns gesagt, dass wir heute 60 Minuten und nicht nur 55 unser Spiel spielen. Das haben wir heute gemacht. Morgen müssen wir nochmals dieselbe Leistung abrufen.

Nach zwei Saisons in Zürich haben Sie in Ambri eine grosse Rolle gefunden und spielen eine persönlich sehr gute Saison. Gefällt es Ihnen in Ambri?

Ja, ich fühle mich selber gut und wohl in der Mannschaft. Das Tessin gefällt mir. Ich habe diese Ambri-Realität schon von früher gekannt. Zusätzlich habe ich den Staff, welcher mir das Vertrauen gibt. Das habe ich von Anfang an gespürt und musste mir einfach den jetzigen Platz erkämpfen. Vor allem im August war es nicht so einfach, da ich in eine neue Rolle gesetzt wurde. Ich bin immer noch dran, viel zu lernen und zähle noch lange nicht zu den Spitzenverteidigern in der Schweiz. Das ist natürlich mein Ziel. Es macht extrem Spass, jeden Tag hart zu Arbeiten und so zu spielen, wenn man das Vertrauen hat.

Samuel Guerra hat in Ambri wieder das Selbstvertrauen, welches er in Zürich vermisst hat.

Das Transferkarussell rollt. Ihr Vertrag läuft aus in Ambri. Können Sie etwas dazu sagen?

Ich kann nichts sagen, vor allem auch da ich mir noch gar keine Gedanken dazu gemacht habe. Ich versuche wirklich, mich aufs Eishockey spielen zu konzentrieren. Ich fühle mich gut und sicher auf dem Eis. Den Spass, welchen ich ein bisschen verloren habe, habe ich wieder gefunden. Darum habe ich gar keine Zeit, um an die Zukunft zu denken.

Noch ein Wort zu den Fans, welche heute sogar auswärts eine schöne Choreographie gemacht haben.

Wahnsinn, die Fans folgen uns immer mehr. Das ist wichtig für den ganzen Klub, was wir da machen. Wir schaffen jeden Tag hart als Mannschaft und wollen jeden Tag das Maximum erreichen. Dies hat natürlich seine Auswirkungen auf die Fans. Es kommen immer mehr Leute in die Valascia und nun auch auswärts. Es ist ein gegenseitiges Dankeschön. Wir sagen ihnen Danke mit unseren Leistungen und sie sind froh, dass wir so spielen, wie Ambri spielen muss: Nicht zu kompliziert und mit viel Herz und Leidenschaft. Das ist einfach wunderschön zu sehen.

Die Ambri-Supporter zeigen in der ersten Drittelspause eine schöne Choreographie.