Der EHC Kloten wahrlich noch nicht meisterlich

Der EHC Kloten gilt als grosser Favorit auf den Gratis-Aufstieg im kommenden Frühling. Dafür müssen sie sich aber noch deutlich steigern.

Es ist schon die zweite Niederlage im fünften Spiel gegen einen «schlagbaren» Gegner. Nach der 2:1 Niederlage gegen die GCK Lions auswärts verlieren die Klotener zu Hause gegen die Ticino Rockets mit 0:2. Es ist eine Niederlage, die sicher hätte vermieden werden können. Denn der Start in die Partie war eigentlich geglückt. Früh verzeichneten die Flughafenstädter den ersten Metalltreffer. Um es vorweg zu nehmen, es waren noch drei weitere an diesem Abend.

Etwa ab der fünften Minute passte nicht mehr viel zusammen. So kombinierten sich die Rockets-Stürmer Robin Schwab und Tim Lutz vors gegnerische Tor. Letzterer legte schliesslich auf Stephan Deluca quer, der nur noch in das leere Tor einschieben musste.

Der weitere Abend ist einfach zusammengefasst: Kloten drückte grösstenteils und die Tessiner blockten Schuss um Schuss. Falls dann mal einer an den Verteidigern vorbeigefunden hatte, flog er entweder neben dem Tor vorbei oder war schlicht und einfach zu ungenau. Der Tessiner Goalie Viktor Östlund erwischte natürlich auch einen hervorragenden Abend. Er wehrte alle 39 Schüsse auf sein Kasten ab.

Nicht nur die Abschlüsse der Klotener waren keineswegs meisterlich. Das Aufbauspiel war schwach und die Pässe zu unpräzise, das Powerplay zu statisch und zu wenig zwingend. Die Ausländer Eric Faille und Robin Figren waren kaum zu sehen, Topskorer Dominic Forget hauptsächlich wegen seines gelben Trikots. Dass Juraj Simek, Andri Spiller und Jordan Gähler in der vergangenen Saison noch in der National League gespielt hatten, merkte man ebenso nicht. Weitere Klotener fielen nicht auf, ausser Goalie-Dominic Nyffeler, der seinen Gegenspieler einmal sehenswert auf offenem Spielfeld ausdribbelte.

Auch wenn am Ende das Glück fehlte und die kurz vor Ende ausgesprochene 2+2-Minutenstrafe zu reden gab: Wenn die Klotener aufsteigen wollen, dann müssen sie solche Spiele gegen Farmteams gewinnen. Wenn die Tore nicht durch schöne Kombinationen fallen, dann müssen sie es eben durch den Kampf. Und diesen nahmen die überraschend gut in die Saison gestarteten Rockets an diesem Abend eifach besser an. 

Aber alles am fehlenden Einsatz festzumachen, wäre zu einfach. Spielerisch waren sie zwar besser, aber eben nur «ein bisschen» und keineswegs eine ganze Klasse. Deshalb gilt für alle, die den EHC Kloten in der Saison 2021/22 bereits in der National League sehen: Der Aufstieg müssen sich die Klotener erst noch erspielen, oder eben erkämpfen.