«Gestern Abend kam das Telefon», Del Curto freut sich auf die neue Herausforderung

Arno Del Curto wird Trainer bei den ZSC Lions. Seit der Kontakt mit Sven Leuenberger entstand und der Vertrag unterschrieben wurde, vergingen keine 24 Stunden. HockeyInfo war Live an der Pressekonferenz dabei.

Einige Stunden nach der Bekanntgabe folgte die Pressekonferenz mit Arno Del Curto in seinem neuen Amt als ZSC-Trainer. Der Saal war prall gefüllt, so dass der Protagonist bereits in den ersten Sätzen beichten musste, er sei sich so etwas nicht gewohnt. Höchstens am Spengler Cup würden einige Leute in den Presseraum stürmen.

Der Amtsantritt von Arno Del Curto als Trainer der ZSC Lions schlägt also in der ganzen Hockeyschweiz Wellen, riesige Wellen. Will der ZSC also durch die Verpflichtung von Del Curto wieder mehr im Mittelpunkt stehen? Laut Sven Leuenberger ist das nicht die Absicht: «Obwohl die Mannschaft in den letzten Wochen mehrere Siege eingefahren hatte, war das Auftreten unbefriedigend. Nach 5 1/2 Monaten unter Serge Aubin hatte die Mannschaft immer noch keine DNA und keine Identität, was essentiell für jedes Team ist. Dazu kommt das Ausscheiden im Schweizer Cup und in der Champions Hockey League, welches ebenfalls Saisonziele gewesen sind.»

«Wenn man die Situation tiefgründiger betrachtet und sich die Statistiken anschaut, entspricht dies ebenfalls nicht unseren Ansprüchen. Abgesehen von der Anzahl erhaltener Gegentore sind wir in keiner Statistik in der Top 4. Wir wollen Eishockey spielen, um zu gewinnen und nicht um nicht zu verlieren. Unser Spiel soll aktiv und initiativ sein. Arno hat so über Jahre gespielt. Wir hoffen, er bringt den richtigen Input in die Mannschaft», führt Leuenberger weiter aus.

Arno Del Curto antwortet auf die oberen Absichten: «In meinem System läuft die Mannschaft viel, spielt intensiv und schnell. Wenn das beim ZSC fehlt, dann bin ich der richtige Mann.»

Wann ist der Kontakt mit Leuenberger entstanden? Mehrere Male musste sich Del Curto erklären: «Gestern Abend kam das Telefon. Daraufhin bin ich heute morgen nach Zürich gefahren und stehe jetzt hier. Es kam überraschend und es ging alles sehr schnell.»

Als die Frage aufkam, ob es denn noch andere Interessenten gegeben hatte, schüttelte Del Curto nur nicht wissend den Kopf. Der ZSC sei demnach die erste und einzige Situation gewesen. Er musste nicht lange überlegen, «Der ZSC ist der ZSC.» Del Curto trug dank seiner Vergangenheit in Zürich den Klub und die Stadt immer im Herzen. «Zürich ist die schönste Stadt der Schweiz.»

Sein neues Team kennt er allerdings noch kaum. Er hat noch «Null» Ahnung über die neuen Spieler und noch «Null» Kontakt mit ihnen gehabt. Allerdings blieben ihm die Worte, die er einst an der Bande der Davoser beim Zusammentreffen mit dem ZSC gesagt hat, immer im Kopf: «Die Spieler sind physisch gross und stark. Es ist wohl die stärkste Mannschaft der Schweiz. Sie sind gut organisiert und technisch auf einem sehr hohen Level.»

Del Curto wird morgen das erste Training leiten. Seine Ziele sind, in allen Bereichen zuzulegen. Mehr Tempo ins Spiel bringen, aber die defensive Balance nicht verlieren und sogar mehr Emotionen ins Spiel aufkommen lassen.

Arno Del Curto und der ZSC: Eine spannende Angelegenheit. Laut dem Bündner gibt es «keine Gründe, weshalb es nicht funktionieren soll.»