HockeyInfo Saison-Vorschau 2020/21: Fribourg-Gottéron mit der ältesten Mannschaft der Liga

Der HC Fribourg-Gottéron hatte in der vergangenen Saison Höhen und Tiefen. Auch deshalb gab es im Sommer einige Änderungen im Kader. Der Umbruch gelang allerdings noch nicht so richtig: Die Fribourger starten erneut mit dem ältesten Kader der Liga in die neue Saison.

Neuer Trainingspartner für Reto Berra

In den vergangenen Monaten zeigte sich Sportchef und Trainer Christian Dubé auf dem Transfermarkt sehr aktiv und mischte sich bei einigen begehrten Transferzielen ein. So verpflichtete er auch einen neuen Torhüter, welcher allerdings nicht eine allzu grosse Rolle einnehmen wird. Connor Hughes wird hinter dem unangefochtenen Reto Berra die Nummer 2 sein und den 33-jährigen Nationaltorhüter vermutlich kaum in mehr als zehn Spielen vertreten. Der 23-jährige Kanadier mit Schweizer Pass überzeugte beim SC Langenthal mit der besten Fangquote (92.8 %) aller regelmässig eingesetzten Swiss League-Torhütern und hat sich seine Chance als Nummer 2 in der National League somit durchaus verdient. An Reto Berra wird es allerdings kein vorbeikommen geben.

Auch in dieser Saison ist Reto Berra Fribourgs Schlüsselspieler. (JustPictures)

Weiterhin die älteste Verteidigung der Liga

Auch in der kommenden Saison wird Fribourg mit einem Durchschnittsalter von über 30 Jahren die älteste Verteidigung der Liga haben. Mit Marco Forrer (23) und Aurélien Marti (25) verlassen die zwei jüngsten Defensivleute das Team. Sie werden mit den in der National League gestandenen Profis Benoit Jecker (26) und Dave Sutter (28) ersetzt. Damit wird es dem Team in den hinteren Reihen jedenfalls nicht an Erfahrung fehlen. 

Der grösste Lichtblick ist die Rückkehr von David Aebischer aus der kanadischen Juniorenliga QMJHL. Der 19-jährige U20-Nationalspieler stammt aus dem eigenen Nachwuchs, verbrachte die letzten zwei Spielzeiten aber in Übersee. Durch die Ankunft von Aebischer sowie dem Rücktritt von Ralph Stalder (34) wird die Defensive etwas verjüngt.

Dünn aufgestellt im Sturm

Die Stärke von Fribourg liegt in der kommenden Saison sicherlich nicht in der Breite des Kaders. Nur zehn Stürmer mit Schweizer Lizenz befinden sich im Kader der ersten Mannschaft. Über eine ganze Saison ist dies im Normalfall zu wenig. 

Die individuelle Klasse konnte nach den Abgängen von Lukas Lhotak und Flavio Schmutz sowie dem Rücktritt von Tristan Vauclair mit den Zuzügen von Yannick Herren, Jordann Bougro und Gaetan Jobin womöglich verbessert werden. Der 22-jährige Bougro war in der vergangenen Saison der beste Spieler der EVZ Academy und erhält nun die Chance in Fribourg. Jobin, der die letzte Spielzeit in der QMJHL verbracht hat, kehrt nun zu seinem Stammklub zurück und bringt als U20-Nationalspieler einiges an Talent mit. 

Das Experiment DiDomenico

Der Transfer, der wohl am meisten für Aufsehen gesorgt hat, betrifft die Ausländerpositionen. Mit Chris DiDomenico haben die Fribourger den SCL Tigers einen der besten Ausländer der Liga weggeschnappt. Obwohl der 31-jährige Hitzkopf nicht leicht unter Kontrolle zu bringen ist, kann der langjährige Leitwolf der Emmentaler fast in jedem Spiel den Unterschied ausmachen, wenn er denn möchte.

DiDomenico stösst zu den vier bereits in der vergangenen Saison in Fribourg unter Vertrag gestandenen Ryan Gunderson, Daniel Brodin, David Desharnais und Viktor Stalberg. Dies treibt sicherlich den Konkurrenzkampf an, geht in dieser finanziell schwierigen Zeit allerdings auch aufs Portemonnaie.

Zuzüge:

  • Connor Hughes (G)
  • Benoit Jecker (V)
  • Dave Sutter (V)
  • David Aebischer (V)
  • Gaetan Jobin (S)
  • Jordann Bougro (S)
  • Yannick Herren (S)
  • Chris DiDomenico (S)

Abgänge:

  • Ludovic Waeber (G)
  • Marco Forrer (V)
  • Aurelien Marti (V)
  • Lukas Lhotak (S)
  • Flavio Schmutz (S)
  • Tristan Vauclair (S)
  • Zach Boychuk (S)

Ausländer:

  • Ryan Gunderson (V)
  • Daniel Brodin (S)
  • Viktor Stalberg (S)
  • David Desharnais (S)
  • Chris DiDomenico (S)

Kaum vorhersehbare Saison

Mit knapp 29 Jahren im Schnitt hat Fribourg deutlich den ältesten Kader der Liga. Auch wenn mit den jungen Aebischer, Jobin und Bougro einige Transfers für die Zukunft gemacht wurden, birgt das hohe Durchschnittsalter Risiken. Können Marc Abplanalp (35), Philippe Furrer (35), Julien Sprunger (34) und Andrey Bykov (32) an ihre Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen? Falls ja, bleiben sie auch gesund? Letztere hatten in ihrer Karriere immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Fallen mehrere Spieler gleichzeitig über einen längeren Zeitraum aus, hat Fribourg ein Problem mit der Breite des Kaders. Der energieraubende Spielplan kann in dieser Saison also sicherlich zum Problem werden.

Eine Prognose ist vor dieser speziellen Saison äusserst schwierig. Vor dem Saisonstart sind bei allen National League-Klubs noch einige Transfers möglich. Vor allem dürfte auch die eine oder andere Verstärkung aus Übersee in die Schweiz kommen. Trotzdem versucht HockeyInfo in diesem Jahr erneut, eine Saisonprognose zu wagen. 

Der Sprung in die Playoffs gelingt. Ganz oben wird Fribourg aber nicht mitspielen können: Platz 7

HockeyInfo Saisonprognose:

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7. HC Fribourg-Gottéron

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