Kann Hofmann die Zuger noch einmal zum Titel schiessen?

Die Rückkehr aus der NHL des Powerflügels hat bei den Zugern eine Art Meister-Euphorie geweckt. Und Hofmann konnte den Erwartungen bisher mehr als gerecht werden, in wenigen Spielen konnte er an seine Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen. Doch reicht dies, um den Titelgewinn zu wiederholen?

Hofmann und Genoni - Die Zuger Erfolgsgaranten

Wie auch Fribourg-Gottéron spielt der EVZ eine sehr starke und sehr konstante Saison. Dies spiegelt sich auch in der Tabelle wider, die Punkteschnitte der beiden Teams ähneln sich, zudem haben beide auf Niederlagen immer wieder mit längeren Siegesserien reagiert. 

Die Zuger können sich hierbei auf die zweithöchste Anzahl an Schüssen pro Spiel (32.6) und zudem die zweitbeste Schussquote (10.2 %) verlassen. Diese Statistiken führen dazu, dass sie die Liga mit 3.48 Toren pro Spiel anführen. Grossen Anteil daran hatten vor allem die beiden Topscorer Jan Kovar und Niklas Hansson. Und seit seiner Rückkehr auch Gregory Hofmann. Gegen Ende der Qualifikation hatte der EV Zug genauso wie die Freiburger eine Baisse, aus 5 Spielen resultierten nur 2 Siege.

In der Defensive hat man mit Leonardo Genoni einen Nationaltorhüter zwischen den Pfosten, der in den letzten Jahren immer konstant war. Auch in dieser Saison kann der Zürcher diese Zahlen bestätigen und konnte so manchen Sieg festhalten. Neben einem starken Torhüter ist das sehr erfolgreiche Unterzahlspiel, mit einem Ligabestwert von 88.8 %, ein weiterer Faktor, warum die Zuger so wenig Tore pro Spiel kassieren. Doch reichen einige Ligabestwerte und ein starker Genoni für den Pott?

Nur Genoni mit Spielpraxis

Eine weitere Parallele zum HC Fribourg-Gottéron ist die Abhängigkeit von einer Nummer 1. Auch wenn die Zuger mit Luca Hollenstein zweifellos einen sehr talentierten Ersatzgoalie haben, hat der 22-Jährige nicht so viele Einsätze absolvieren können. Sollte sich Genoni verletzen oder eine schlechte Phase einziehen, müsste sich der EV Zug auf den jungen Goalie verlassen. Aber wäre dieser in der Lage, dem Druck standzuhalten? 

Nicht direkt als Schwäche zu bezeichnen, aber dennoch auffällig, ist, dass Jan Kovar im Verhältnis zu letzter Saison eine schlechtere Punkteausbeute hatte. Auch wenn der Starspieler nicht so viel trifft, scheinen hier andere eingesprungen zu sein, die Tore verteilen sich sehr gut auf alle Spieler. Dennoch könnte es sein, dass genau diese Tore von Kovar in einer entscheidenden Situation fehlen. 

Können sich Carl Klingberg, Leonardo Genoni (liegend) und Jan Kovar nochmals über den Titel freuen? (JustPictures).

Rückkehrer, Neulinge und Erfahrene

Leonardo Genoni: In den letzten Jahren DER Meistergoalie schlechthin, von Davos über Bern bis zum EVZ, bei allen Clubs hatte er einen entscheidenden Anteil am Titel. Der 34-Jährige spielt eine starke Saison und hat massgeblich Anteil daran, dass der EV Zug wieder zu den grossen Top-Favoriten auf den Titel gehört. Seine Fangquote über die letzten Jahre ist immer stabil geblieben, zwischen 92 % und 93 %. Wenn er diese Quote in den Playoffs hält, kann er sich endlich zum “back-to-back”-Meistergoalie machen.

Gregory Hofmann: Der NHL-Rückkehrer hat da weitergemacht, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Seine Tore und seine Präsenz auf dem Eis haben den Zugern mehr Schwung verliehen. Auf diesem Niveau und mit der aktuellen Quote wird Hofmann definitiv einer der Schlüsselspieler für den Meister sein.

Jan Kovar: Der Tscheche skort diese Saison nicht ganz so fleissig wie in der letzten, dafür übernehmen viele seiner Mitspieler das Toreschiessen. Auch wenn die Skorerwerte nicht ganz top sind, spielt Kovar eine starke Saison und ist stets einer der gefährlichsten und kreativsten Spieler der Liga. Sollte er nun in den Playoffs seinen Torriecher finden und weiterhin auf dem Niveau Assists spielen, werden die Zuger der Top-Favorit Nr. 1 auf den Kübel sein.

Niklas Hansson: Der 27-jährige Schwede ist in diesem Jahr einer der grössten Faktoren, warum die Zuger an der Spitze der Liga sind. Er skort als Verteidiger auf dem Niveau von Jan Kovar und ist defensiv gleichzeitig ein unglaublicher stabilisierender Spieler. Hansson  blockt die zweitmeisten Schüsse und hat einen grossen Einfluss auf das Umschaltspiel des Meisters. Er hat den Abgang von Raphael Diaz mehr als wettgemacht und könnte möglicherweise der X-Faktor für die Zuger sein.

Redaktionstipp

Die Zahlen sprechen auch dieses Jahr für einen Titelgewinn der Zuger, das Gefühl der Unbesiegbarkeit wie in der letzten Saison ist aber nicht zwingend da. Und auch wenn man mit Hansson einen beinahe perfekten Diaz-Ersatz gefunden hat und Hofmann dem Team noch einen Schub geben kann, wird der EVZ diese Saison wohl an den eigenen Erwartungen scheitern. Wir tippen auf ein Aus entweder im Halbfinal oder eine Finalniederlage.