Kubalik, Rajala und Jeffrey: Diese Ausländer sind in den ersten Spielen aufgefallen

Wir werfen einen Blick auf die Leistungen ausgewählter Ausländer in der noch jungen Saison. Mehrere Spieler sind uns dabei positiv aufgefallen, andere wiederum noch unter ihren Erwartungen geblieben.

Die Bestätigung: Dominik Kubalik

Dominik Kubalik wurde im letzten Sommer von Sportchef Paolo Duca als fünfter Ausländer Ambris verpflichtet, aber gleich wieder an seinen Stammverein Pilsen ausgeliehen. Nach einer dürftigen ersten Saisonhälfte der Tessiner, wurde der Tscheche definitiv in die Schweiz geholt. Dort sammelte er in 35 Spielen 34 Punkte (11 Tore).

In diesem Sommer hat Kubalik seine erste Saisonvorbereitung in den Farben der Biancoblu bestritten. Der Flügelspieler läuft bereits seit dem zweiten Spieltag als Topskorer der Leventiner auf: Im ersten Spiel gegen den EVZ (1:2) hat der 23-Jährige das einzige Tor der Tessiner, ein sehenswerter One-Timer, erzielt. Das Spiel gegen den HCD (3:5) hat er mit zwei Toren und einem Assist praktisch im Alleingang entschieden.

In den Spielen gegen den EHC Biel (1:5 Niederlage) und die SCL Tigers (0:2 Sieg) blieb er punktetechnisch erfolglos, doch Kubalik ist im Vergleich zur letzten Saison noch dominanter geworden. Er kann nicht nur die Offensivzone dominieren, sondern ist auch im Boxplay ein fixer Bestandteil der Mannschaft. Mit seinem Liniencenter Marco Müller harmoniert er wie bereits letzte Saison sehr gut und in seinem Namensvetter Dominic Zwerger hat der Tscheche einen kongenialen Vorbereiter für seine One-Timer im Powerplay gefunden.

Im Spiel gegen Genf konnte Kubalik mit einem Tor und einem Assist erneut brillieren und steht somit nach fünf Spielen bei sechs Punkten. Den Tschechen kann man bereits jetzt zu den besten Ausländern der Liga zählen und er ist definitiv ein Grund, wieso Ambri momentan noch in der mittleren Tabellenhälfte zu finden ist.

Der Künstler: Toni Rajala

Toni Rajala bestreitet die dritte Saison mit den Bielern. Der Finne war in seinen zwei Jahren zuvor nie in den Top 20 der Skorerliste zu finden gewesen. Die Prognose, dass er es auch dieses Jahr nicht schaffen wird, ist vielleicht ein bisschen zu weit hergeholt. Doch Rajala ist ein Künstler, er bereitet nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore vor, sondern schiesst sie am liebsten selber. Natürlich nur der Mannschaft zuliebe. In dieser Saison steht er nach fünf Spielen bei fünf Toren, aber noch keinem Assist.

Es ist eher selten der Fall, dass ein Spieler mehr Tore als Assists erzielt. Von den Spielern, die in der vergangenen Saison in der Skorerliste vor ihm waren, schafften das nur Fredrik Pettersson, Gregory Hofmann und Broc Little. Aber im Vergleich zu diesen Spielern ist Rajala kein Sniper, der im Powerplay zehnmal pro Saison aus der gleichen Position trifft, sondern ein exzellenter Läufer, der seine Gegner teilweise wie Slalomstangen aussehen lässt. 

Dies hat er im Spiel gegen Ambri (1:5) erneut bewiesen. Gleich zweimal lässt er seine Gegner lächerlich aussehen, konnte dadurch alleine aufs Tor ziehen und seine ersten beiden Saisontreffer erzielen.

Im Spiel gegen Bern schoss der Finne gleich einen Hattrick.

Wenn sich der 27-Jährige Punkte gutschreiben lässt, sind diese meist wunderschön anzusehen. Und so wird sich das auch in der kommenden Saison abspielen: Rajala wird seine Punkte verzeichnen, jedoch nicht in jedem Spiel.

Der Altbekannte: Dustin Jeffrey

Dustin Jeffrey steht bereits nach fünf Spieltagen wieder an zweiter Stelle der Skorerliste hinter seinem Teamkollegen und Linienkameraden Yannick Herren. Der Kanadier im Dienste Lausannes ist im Gegensatz zu Rajala bekannt als Vorbereiter und konnte sich noch nie mehr Tore als Assists gutschreiben lassen. Doch das ist natürlich kein Problem, denn der Topskorer der letzten Saison ist ein steter Gefahrenherd auf dem Feld und war bereits an sieben Toren beteiligt.

Dustin Jeffrey war bereits letztes Jahr Topskorer der Lausanner. (TOPpictures/Michael Walch)

Im Eröffnungsspiel gegen Fribourg bereitete Jeffrey ein Tor vor und beendete das Spiel mit dem Empty-Netter zum 1:5. In den Spielen Nummer drei und vier konnte er zwei weitere Tore vorbereiten. Gestern schoss er gegen die Zuger ein Tor, bereitete zwei mit einem ersten Assist vor und stand auch beim vierten Tor der Lausanner auf dem Feld. Jeffrey knüpft also dort an, wo er Ende Saison aufgehört hat und wird seinen Schnitt von 1,06 Punkten pro Spiel in der National League womöglich noch weiter verbessern.

Die Enttäuschung: Die Ausländer der Lakers

Der Staff der Rapperswil-Jona Lakers war sich bewusst, dass die Saison nach dem Aufstieg keine Einfache sein wird. Der Kern der Mannschaft wurde grösstenteils zusammengehalten, so auch die beiden Ausländer Dion Knelsen und Jared Aulin, die am Aufstieg als auch am Cupsieg massgeblich beteiligt waren. Dazu wurde das Ausländerquartett mit Casey Wellman und Matthew GIlroy vervollständigt. Wellman und Gilroy wurden als grosse Namen nach Rapperswil geholt, spielten sie die letzten Jahre doch ziemlich erfolgreich in der KHL.

Doch bisher konnte sich noch keiner den Namen als Importspieler verdienen. Knelsen und Wellman stehen nach fünf bzw. vier Spielen noch bei null Punkten, Gilroy hat ein (eher glückliches) Tor erzielt. Einzig Aulin hat bisher zwei Punkte auf dem Konto, einen ersten und einen zweiten Assist. Der 36-Jährige wurde anfangs Saison als schwächster Ausländer eingestuft.

Bestätigen sich die Zweifel, dass der 36-jährige Jared Aulin zu langsam ist für die National League? (TOPpictures/Andre Grossenbacher)

Neben den fehlenden Punkten macht sich natürlich auch die (umstrittene) Plus-Minus-Bilanz bemerkbar. Aulin und Gilroy führen diese mit einer Minus-5-Bilanz an, gefolgt von Knelsens Minus-4. Wellman steht mit einer Minus-2-Bilanz noch einigermassen ordentlich da. Zum Vergleich: Sieben Spieler der Lakers haben keine negative Bilanz. Es geht also auch ohne Gegentore.

Dem Topskorer des letzten Jahres Dion Knelsen läuft es noch nicht wie gewünscht in der höchsten Schweizer Spielklasse. (TOPpictures/Michael Walch)

Wellman und Gilroy haben sich nun im Spiel gegen Bern (1:5) verletzt. Das darauffolgende Spiel gegen Fribourg ging mit zwei Ausländern nur knapp mit 3:2 verloren. Wie lange die Neuzuzüge ausfallen, ist nicht klar. Die Lakers brauchen aber dringend zwei Ausländer, die vorne die Tore schiessen.