National League Saison-Vorschau: EV Zug

In wenigen Tagen beginnt die neue Eishockey-Saison. Zeit einen Blick auf die 12 Teams der höchsten Schweizer Liga zu werfen. Heute im Fokus: Zug.

Neuer Trainer - Neues Glück

Die Zuger haben eine enttäuschende Saison hinter sich. Nach einer guten Regular Season hinter Qualifikationssieger Bern schied man bereits im Viertelfinal gegen den späteren Meister Zürich aus. Nun trennte sich die sportliche Führung nach vier Jahren und einer Playoff-Finalteilnahme von Trainer Harold Kreis. Mit Dan Tangnes hat man einen jungen Trainer engagiert, der wieder vermehrt junge Talente, hauptsächlich aus der EVZ Academy, einsetzen und entwickeln soll. Der 39-jährige Norweger war zuvor vier Jahre Headcoach bei Linköping in Schweden.

Blick in die Zukunft

Tobias Stephan ist seit Jahren unumstrittener Stammtorhüter in der National League. Doch dem 34-Jährigen wird immer wieder nachgesagt, dass er kein Meistertorhüter sei. Trotz zwei Finaleinzügen in seinem Repetoire, konnte Stephan bisher nie den Meisterpokal in die Höhe halten. Deshalb hat Zug vorzeitig Leonardo Genoni für die nächste Saison verpflichtet und Stephan mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht mehr verlängert wird. In seinem letzten Vertragsjahr in Zug will er aber nochmals allen zeigen, dass er eine Mannschaft zum Titel führen kann.

Tobias Stephan hatte in der Regular Season eine hervorragende Fangquote von 92,7%. (Philipp Hegglin/EV Zug)

Verjüngung der Defensive

Mit Larri Leeger (Langnau), Robin Grossmann (Lausanne) und Timo Helbling (Rapperswil) wurden gleich drei über 30 Jahre alte Spieler abgegeben. Mit dem neuen Trainer sollen nun vermehrt Verteidiger der EVZ Academy zum Einsatz kommen. Leider hat auch Tobias Geisser die Zuger beim Verjüngungsprozess verlassen. Geisser wagt den Sprung nach Amerika, wird in der kommenden Saison aber hauptsächlich noch in der AHL eingesetzt werden. Um konkurrenzfähig zu bleiben, hat Zug zwei junge, aber bereits gestandene Spieler unter Vertrag genommen. Zum einen ist dies Jesse Zgraggen, der zuletzt in Ambri spielte, und zum anderen Miro Zryd (Langnau).

Raphael Diaz ist mit 32 Jahren der Routinier in der Zugs Defensive. (Philipp Hegglin/EV Zug)

Doppeltransfer von Langnau

Gemeinsam mit Zryd macht auch Yannick-Lennart Albrecht den Weg vom Emmental in die Zentralschweiz . Die Transfers wurden unabhängig voneinander durchgezogen. Weder Zryd noch Albrecht wussten von den jeweiligen Verhandlungen des anderen. Nun werden sie in der kommenden Saison vermutlich das erste Mal in der oberen Tabellenregion mitspielen.

Den umgekehrten Weg geht hingegen Nolan Diem. Der Center wird aber praktisch Eins-zu-Eins mit Albrecht ersetzt. Auch Timothy Kast verlässt die Zuger trotz weiterlaufendem Vertrag. In der Innerschweiz fand sich der Genfer irgendwie nie zurecht und kehrt zu seinem Jugendverein zurück.

Der namhafteste Zuzug ist derjenige von Dario Simion. Der Tessiner spielte zuletzt in Davos, kam aber in der letzten Saison nicht mehr so in Fahrt. Nun soll er für die Zuger auf Torejagd gehen.

Keine Veränderungen auf den Ausländerpositionen

Die Zuger haben als einziges Team keine Veränderungen auf den Ausländerpositionen vorgenommen. Viktor Stalberg, Garrett Roe, Carl Klingberg und David McIntyre werden auch in der kommenden Saison das Ausländerquartett bilden. Roe wird erneut als glänzender Spielmacher die Tore vorbereiten, während Stalberg die nötige Härte vors Tor bringt. Das Duo wird in ihrer zweiten Saison in der Schweiz noch mehr Punkte produzieren können als letztes Jahr.

Victor Stalberg war mit 54 Punkten Zugs letztjähriger Topskorer. (Philipp Hegglin/EV Zug)