National League Saison-Vorschau: HC Lausanne

In wenigen Tagen beginnt die neue Eishockey-Saison. Zeit einen Blick auf die 12 Teams der höchsten Schweizer Liga zu werfen. Heute im Fokus: Lausanne.

In den Erfolg investieren

Der HC Lausanne hatte sich die vergangene Saison sicherlich besser vorgestellt. Mit dem zehnten Platz nach der Regular Season und der Platzierungsrunde konnten die Waadtländer dem Playout-Final nur knapp entkommen. Dies, obwohl nach der Übernahme des nordamerikanischen Milliardärs Ken Stickney ein praktisch unlimitiertes Budget zur Verfügung steht. Das Ziel Lausannes ist deshalb bis zum Umzug ins neue Stadion 2019 eine potentielle Meistermannschaft zusammenzustellen. Und für dieses Unternehmen soll kein Rappen gespart werden. Mit Ville Peltonen haben die Waadtländer einen jungen Trainer engagiert, der in Bern als Assistent von Kari Jalonen bereits Meistererfahrung gesammelt hat. Nun soll er die Lausanner auf einen ähnlichen Kurs bringen.

Kein Vertrauen in die Torhüter

Durch die Verpflichtung von Tobias Stephan für die Saison 18/19 wurde gezeigt: Man hat keineswegs Vertrauen in die noch länger unter Vertrag stehenden Torhüter. Sandro Zurkirchen spielte bereits letzte Saison in Lausanne, vermochte aber mit einer Fangquote von 90.74% bei weitem nicht zu überzeugen. Luca Boltshauser wurde auf diese Saison hin von Absteiger Kloten geholt und soll den diesjährigen Konkurrenzkampf ankurbeln. Mit Cristobal Huet ist nämlich eine Kultfigur im Alter von 43 Jahren zurückgetreten, die den Klub über Jahre geprägt hatte. Er bleibt dem Verein aber als Goalietrainer erhalten.

Sandro Zurkirchen konnte bisher nicht überzeugen. Die im letzten Jahr schlechteste Defensive der Liga liess ihn aber auch oft alleine. (TOPpictures/Michael Walch)

Kaum Veränderungen

Die Verteidigung wurde grösstenteils beisammen gehalten. Einziger Neuzuzug ist Robin Grossmann, der letzte Saison nach starkem Beginn verletzt ausfiel. Grossmann soll neben Joël Genazzi mehr Kreativität aus der Verteidigung ins Spiel bringen.

Die Lausanner verlassen haben Jannik Fischer und John Gobbi. Fischer sucht nach acht Jahren in der Westschweiz eine neue Herausforderung sucht. Er wechselt ins Tessin zu Ambri. John Gobbi tritt nach vier Jahren als Captain der Waadtländer zurück.

Der Umbruch steht an

Neben Huet und Gobbi treten auch Florian Conz, Eric Walsky und Sven Ryser zurück. Conz, der ältere Bruder von Ambris Torhüter Benjamin, sowie Walsky, der die ganze letzte Saison aufgrund von Nachwehen einer Gehirnerschütterung verpasst hatte, treten mit 33 Jahren vom Profisport zurück. Sven Ryser dagegen verkündete mit 28 Jahren überraschend seinen Rücktritt, nachdem er erst im November 2017 sein erstes Länderspiel bestritten hatte. Der Vertrag mit Alain Miéville, der bald 33 wird, wurde nicht verlängert.

Die Lücken ersetzen und für Punkte sorgen sollen indessen Christoph Bertschy und Ronalds Kenins. Bertschy spielte letztes Jahr in der AHL und kam in 71 Spielen auf 14 Tore und 21 Assists. Zudem wurde er für ein Spiel ins Team der Minnesota Wilds gerufen. Kenins war bei den ZSC Lions die ganze Saison ein Schatten seiner selbst, konnte aber in den Playoffs wieder an seine alten Zeiten erinnern. Der Lette mit Schweizer Lizenz bestritt auch die Weltmeisterschaft.

Für die körperliche Härte sorgen soll Tim Traber, der von Genf nach Lausanne wechselt.

Gut verstärkt

Lausanne wird als dritte Mannschaft neben den ZSC Lions und Genf-Servette mit 2 ausländischen Verteidigern in die Saison starten. Zum schon seit zwei Jahren in Lausanne spielenden Offensivverteidiger Jonas Junland stösst der Defensivverteidiger Petteri Lindbohm. Der Finne spielte zuvor in der AHL und soll mit seiner Körpergrösse von 1.9 Meter vor allem die Abwehr verstärken.

Ebenfalls in Lausanne seit zwei Jahren beschäftigt ist Dustin Jeffrey. Das Offensivduo vervollständigt Torrey Mitchell. Der Kanadier spielte seine gesamte Karriere in der NHL und kam in 725 Spielen auf 72 Treffer und 98 Assists. Er wird auf jeden Fall eine Bereicherung sein für die National League.

Jonas Junland konnte in 98 Spielen 18 Tore und 57 Assists erzielen. (TOPpictures/Michael Walch)