National League Saison-Vorschau: SC Rapperswil-Jona Lakers

In wenigen Tagen beginnt die neue Eishockey-Saison. Zeit einen Blick auf die 12 Teams der höchsten Schweizer Liga zu werfen. Heute im Fokus: Rapperswil.

Zurück im Oberhaus

Nach drei Jahren in der Swiss League sind die Rapperswil-Jona Lakers zurück in der höchsten Schweizer Eishockeyliga. Die sportliche Führung mit Trainer Jeff Tomlinson hatte in den letzten drei Jahren konstant auf das Ziel Wiederaufstieg hingearbeitet und ist nun im vergangenen Jahr belohnt worden. Die Ligaqualifikation konnte man gegen den EHC Kloten in sieben Spielen für sich entscheiden. Tomlinson wird auch im kommenden Jahr an der Bande der St.Galler stehen und soll diese wieder zu einem würdigen National League-Team formieren. Die erste Saison wird zeigen, in welche Richtung sich Rapperswil in der höchsten Liga orientieren kann. Das einzige Ziel für die kommende Saison ist der Ligaerhalt.

Sich in der höchsten Liga zeigen

Melvin Nyffeler war massgebend am Aufstieg der Lakers beteiligt. Der 23-jährige Torhüter konnte sich bisher noch nicht in der obersten Liga durchsetzen und spielt deshalb seit drei Jahren für Rapperswil in der zweithöchsten Liga. Dort war er der statistisch beste Torhüter der Saison 17/18 und führte die Lakers sogar zum Cupsieg. Nyffeler ist in den vergangenen drei Jahren deutlich reifer und erfahrener geworden und wagt nun einen neuen Anlauf in der höchsten Schweizer Liga. Das Talent, um sich auch dort durchzusetzen, hat er auf jeden Fall.

Melvin Nyffeler war mit einer Fangquote von 93,6% der beste Goalie der Swiss League. (TOPpictures/Michael Walch)

Abschied einer Legende

Mit Cyrill Geyer verlieren die St.Galler eine riesige Persönlichkeit auf dem Eis. Der Zürcher spielte 16 Jahre lang für die Lakers und war beim Abstieg wie auch beim Aufstieg hautnah dabei. Doch der 37-Jährige kam nie auf die Idee, die Lakers zu verlassen. Nun wird Geyer den Lakers in der kommenden Saison als Nachwuchstrainer erhalten bleiben und eine eigene Mannschaft übernehmen.

Die verloren gegangene Erfahrung wird kompensiert durch Timo Helbling. Der 37-Jährige ist wohl der grösste Name im Kader der Lakers, denn sein Lebenslauf lässt sich sehen: 1999 gedraftet, knapp 300 AHL Spiele, 11 Einsätze in der NHL, zahlreiche Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft und Schweizer Meister. Doch ob Helbling mit 37 Jahren immer noch auf Toplevel spielen kann, ist fragwürdig.

Die Mannschaften getauscht haben Cédric Hächler und Rajan Sataric. Hächlers Karriere kam in den vergangenen Jahren jäh ins Stocken und soll nun in Rapperswil wieder aufgenommen werden, nachdem er sich in der Saison 14/15 sogar fünf Nationalmannschaftseinsätze verschreiben lassen konnte.

Gegen Cyrill Geyer musste manch ein Gegner unten durch. (TOPpictures/Michael Walch)

Viel Talent eingekauft

Einen grossen Namen haben die Lakers in diesem Sommer nicht verpflichtet. Doch es wurden reichlich junge, talentierte Spieler eingekauft. Andri Spiller und Leonardo Fuhrer haben letzte Saison ihr Können in der Swiss League gezeigt und knapp einen Punkt pro Spiel verbuchen können. Mit Roman Schlagenhauf holt man einen Spieler von Absteiger Kloten, der bereits eine Saison in Rapperswil gespielt hatte. Zudem wurde Kay Schweri von Genf verpflichtet, welcher in der neuen Umgebung endlich aufblühen soll.

Mit Michael Hügli haben die Lakers einen bitteren Abgang zu verzeichnen. Der 22-Jährige wechselt zu Biel.

Der kapitale Fehler?

Jared Aulin und Dion Knelsen waren die beiden Importspieler, die Rapperswil zum Aufstieg halfen. Nun sollen die Kanadier auch in der höchsten Liga ihr Können unter Beweis stellen. Doch wird es dem bereits 36-jährigen Aulin in der National League gelingen, nochmals Topleistungen abzurufen? Und reicht das Talent von Knelsen nach Tätigkeiten in Norwegen und der zweiten schwedischen Liga aus, um auch in der höchsten Schweizer Liga zu performen? Diese zwei Fragen werden wohl entscheidend sein für die kommende Saison der Lakers.

An Matt Gilroys sowie Casey Wellmans Fähigkeiten gibt es kaum Zweifel. Die beiden Neuzuzüge spielten zuletzt in der KHL bei Jokerit Helsinki bzw. HK Sochi. Gilroy ist ein Offensivverteidiger, der das Verteidigen zeitweise ein bisschen vergisst. Der 34-Jährige hat aber reichlich Erfahrung auf Topniveau und bestritt in seiner Karriere 233 Spiele (12 Tore, 37 Assists) in der NHL. Wellman hingegen verbrachte den grössten Teil seiner Karriere in der AHL und kam nur sporadisch in der NHL zum Einsatz. Dass er aber ein gefährlicher Offensivspieler ist, stellte der 30-Jährige in den letzten Jahren in Europa schon mehrfach unter Beweis.

Dion Knelsen erzielte letztes Jahr insgesamt 68 Skorerpunkte, darunter 35 Tore. (TOPpictures/Michael Walch)