National League Saison-Vorschau: SCL Tigers

In wenigen Tagen beginnt die neue Eishockey-Saison. Zeit einen Blick auf die 12 Teams der höchsten Schweizer Liga zu werfen. Heute im Fokus: Langnau.

Ehlers-Hockey auf die nächste Stufe bringen

Den SCL Tigers ist die letzte Saison bestimmt positiv in Erinnerung geblieben: Man hat sich schon früh aus dem Abstiegskampf verabschieden können und bis kurz vor Ende der Regular Season um einen Platz in den ersten Acht gekämpft. Trainer Heinz Ehlers wird deshalb auch in dieser Saison wieder an der Bande der Langnauer stehen und den Spielern sein taktisches Defensivspiel eintrichtern. Die Spiele werden dadurch wie schon letztes Jahr meist von taktischer Disziplin und defensiver Sicherheit geprägt sein. Doch solange dies zu Punkten führt, wird es den Langnauer Fans egal sein.

Heinz Ehlers ist für seine taktische Spielweise bekannt. (TOPpictures/Andy Buettiker)

Die Torhüter sollens ausmachen

Falls die gegnerischen Angreifer doch einmal zum Schuss kommen sollten, brauchen die Langnauer einen starken Torhüter. Diesen haben sie letzte Saison mit Ivars Punnenovs gefunden. Nachdem man anfangs noch von einem Zweikampf zwischen Punnenovs und Damiano Ciaccio ausgegangen war, konnte sich der Lette mit Schweizer Lizenz gegen Ende Saison mit starken Leistungen durchsetzen. Auch dieses Jahr wird er vermutlich als Nummer 1 in die Saison starten und den Tigers einen sicheren Rückhalt garantieren.

Ivars Punnonovs machte letzte Saison mit einer Fangquote von 91.82% auf sich aufmerksam. (TOPpictures/Andy Buettiker)

Neue Kräfte ins System integrieren

Gleich vier neue Verteidiger hat der Ende Sommer zurücktretende Sportchef Jörg Reber verpflichtet. Darunter befinden sich mit Larri Leeger (Zug) und Claudio Cadonau (Langenthal) zwei über 30-jährige Routiniers. Im Gegensatz dazu sollen die 22-jährigen Andrea Glauser und Simon Kindschi dem Spiel der Langnauer mehr jugendliche Frische geben, welche aber keineswegs im offensiven Übermut enden darf.

Hingegen die Emmentaler verlassen haben Philippe Seydoux, der Kloten beim Wiederaufstieg helfen soll, Yves Müller (Langenthal), Flurin Randegger (Langenthal, mittels B-Lizenz) und Miro Zryd, welcher dem Team zweifelsohne am meisten fehlen wird. Zryd wurde einst von Reber aus der 1. Liga ins Emmental gelotst und weiste letzte Saison die drittbeste Plus-Minus-Bilanz (+5) des Teams auf. Der 23-Jährige wechselt nach Zug.

Keine grossen Namen

Nur ein Schweizer Stürmer konnte auf diese Saison hin neu vorgestellt werden. Dabei handelt es sich um Nolan Diem, welcher nach mehreren Jahren in Zug in Langnau mehr Eiszeit erhalten will. Den umgekehrten Weg geht Yannick-Lennart Albrecht, der sich in der Zentralschweiz einer grösseren Herausforderung stellen will. Zudem wird auch Roland Gerber mittels B-Lizenz an den EHC Olten ausgeliehen.

Rückkehr des gescheiterten NHL-Spielers

Chris DiDomenico ist der grösste Namen, den die Langnauer diesen Sommer präsentieren konnten. Nach bereits drei Saisons im Emmental zwischen 2013 und 2017 hatte der Kanadier sein Glück nochmals in der NHL versucht, konnte sich aber nicht durchsetzen.  Nun soll der 29-Jährige die Tigers als Leitwolf in die Playoffs führen.

Langnau wird überraschenderweise mit fünf ausländischen Stürmern in die Saison starten. Laut Sportchef Reber sollen die Importspieler ebenfalls vom Konkurrenzdruck betroffen sein und somit auch bessere Leistungen abliefern. Neben DiDomenico wurde Harri Pesonen, der letzte Saison in Lausanne spielte, neu unter Vertrag genommen. Mit Aaron Gagnon und Mikael Johansson, welcher erst gegen Ende der Saison zum Team gestossen ist, wurden die Verträge jeweils um ein Jahr verlängert. Eero Elo bleibt den Tigers noch bis zum Ende der kommenden Saison erhalten.

In bisher 104 Spielen in der National League konnte DiDomenico 90 Punkte (23 Tore) erzielen. (TOPpictures/Andy Buettiker)