NHL Roundup: Viele Schweizer müssen öfters zuschauen

Nach einem guten Saisonstart müssen immer mehr Schweizer regelmässig von der Tribüne aus zuschauen. Manche sind durch Verletzungen gebremst worden, andere haben einfach mit ihren Leistungen nachgelassen.

Unsere unangefochtene Stammkräfte (6):

Timo Meier: 26 Spiele, 14 Tore, 12 Assists

Timo Meier ist momentan unsere unangetastete Nummer 1, was das Sammeln von Skorerpunkten angeht. Zwar hat er in den letzten drei Wochen nur zweimal getroffen, dafür hat der 22-Jährige sechs Tore vorbereitet. Zwischenzeitlich musste er drei Spiele aufgrund einer Schulterverletzung pausieren, meldete sich aber am Mittwoch mit drei Punkten eindrücklich zurück.

Er produziert einen Punkt pro Spiel und ist mittlerweile zum siebtbilligsten Punktesammler der Liga aufgestiegen: 34’000 US Dollar kostet einen Skorerpunkt von Meier.

Roman Josi: 29 Spiele, 5 Tore, 15 Assists

Über 25 Minuten und somit am neuntmeisten der Liga steht Roman Josi pro Spiel auf dem Eis. Er ist deutlich unser Schweizer Marathonmann. Seine Punkteausbeute hat er dadurch stark verbessert: Neun Assists gelangen ihm in den letzten elf Spielen.

Die gute Form von Josi und den Nashville Predators wurde zuletzt aber vom Verletzungspech gestoppt. Gleich vier Spitzenverdiener fallen mehrere Wochen lang aus. Dies zeigt sich vor allem bei der Plus-Minus-Bilanz des 28-Jährigen. Von Plus-9 ist sie auf Plus-1 gesunken.

Nashville liegt trotzdem noch komfortabel auf einem Playoff-Platz. Zwar sind sie nicht mehr Spitzenreiter der Liga, in ihrer Division belegen sie aber nach wie vor den ersten Platz.

 

Nico Hischier: 23 Spiele, 6 Tore, 11 Assists

Der Nummer 1 Draft ist zurück. Nach mehreren Spielen Pause hat Nico Hischier seit seiner Rückkehr in acht Spielen drei Tore und drei Assists erzielt. Trotzdem stecken die New Jersey Devils im Tabellenkeller fest. Das Problem liegt aber an und für sich nicht an der ersten Linie um Hischier, Taylor Hall und Kyle Palmieri, sondern eher am Scoring der hinteren Linien. Hischier und Palmieri haben nämlich ihren Punkteschnitt im Vergleich zum letzten Jahr verbessert, während Halls ein bisschen gesunken ist.

Nino Niederreiter: 28 Spiele, 3 Tor, 10 Assists

Nur der General Manager und der Trainer wissen wohl, wie es um Nino Niederreiter in Minnesota steht. Mal spielt er in der ersten, mal in der dritten oder zuletzt sogar einmal in der vierten Linie. Punkte sammelt er immer wieder einmal zwischendurch, doch die Konstanz über mehrere Spiele hinweg gesehen fehlt dem Bündner.

Bedrückend ist vor allem seine schlechte Plus-Minus-Bilanz (-10), die in den letzten Wochen weiter in die Tiefe gestürzt ist. Jahrelang galt Niederreiter als genialer Defensivstürmer, der seine Mitspieler verbessert und ihnen hilft, keine Tore zu erhalten. Es wäre keine Überraschung mehr, wenn ein Trade in Betracht gezogen werden würde. Das Vertrauen Niederreiters in Minnesota ist vermutlich in den letzten Wochen ziemlich angeknackt worden.

Kevin Fiala: 29 Spiele, 5 Tore, 10 Assists

In Nashville profitiert Kevin Fiala natürlich von den Ausfällen der Stars. Er darf, nachdem er zwischendurch in die dritte Linie abgeschoben wurde, wieder in der ersten Linie neben Ryan Johansen auflaufen. So steht er nun bei fünf Toren und zehn Assists. Sein Punkteschnitt liegt bei etwas mehr als einem halben Punkt pro Spiel, allerdings dürfte schon noch etwas mehr von Fiala erwartet werden.

Seine Plus-Minus-Bilanz (-7) ist verhältnismässig zu seinen Teamkameraden katastrophal. Der nächstschlechteste Wert liegt bei Minus-2.

Yannick Weber: 29 Spiele, 2 Tore, 4 Assist

Yannick Weber hat seine letztjährige Punkteausbeute bereits nach 29 Spielen übertroffen. Er spielt einen wichtigen Part in der Verteidigung der Predators, auch wenn er in Nashville der Schweizer mit der kleinsten Aufmerksamkeit ist.

Der 30-Jährige erhält durchschnittlich seine 12 Minuten Eiszeit in der dritten Linie und weist eine gute Plus-9-Bilanz auf. Es ist der höchste Wert der Schweizer in der NHL

Unsere Zuschauerkandidaten (7):

Mirco Müller: 23 Spiele, 5 Assists

Einer der Gründe für das Nachlassen der New Jersey Devils ist auch Mirco Müller. Nachdem er zu Beginn der Saison noch im ersten Verteidigungspaar neben Sami Vatanen gesetzt war, musste Müller zuletzt immer wieder überzählig von der Tribüne aus zuschauen.

Auch wenn er mit seinen 191 cm fürs Harte zuständig ist, hat seine Punkteproduktion ebenfalls nachgelassen. Seit dem achten Spieltag war er an keinem Tor mehr direkt beteiligt. Sein direkter Konkurrent Yegor Yakovlev hat in neun Spielen drei Punkte erzielt.

Denis Malgin: 15 Spiele, 1 Tor, 4 Assists

Nur zwei Spiele hat Denis Malgin in den letzten drei Wochen in der NHL bestritten. Ein Assist ist ihm dabei gelungen. Trotz dem Ausfall des Centers Vincent Trocheck findet Malgin seinen Platz in der Aufstellung nicht. Dem 21-Jährigen fehlt mit seinen 175 cm das Gewicht für die hinteren Powerlinien.

Sven Andrighetto: 13 Spiele, 2 Tore, 1 Assist

Nach seiner Rückkehr spielte Sven Andrighetto vorerst in der vierten Sturmreihe. Für eine solche Aufgabe ist er aber eigentlich viel zu talentiert. Das Problem? Colorado läuft es momentan auch ohne Sven Andrighetto ziemlich gut, weshalb der Schweizer seinen Platz und seine Rolle in der Aufstellung nicht mehr richtig findet und immer wieder überzählig zuschauen muss.

Luca Sbisa: 5 Spiele, 1 Assist

Ein Einsatz in drei Wochen entsprechen wohl auch nicht den Ansprüchen von Luca Sbisa. Grösstenteils muss er die Spiele von der Tribüne aus zuschauen. Er hat das Pech, dass die sechs Stammverteidiger von den Islanders alle gesund sind und im internen Ranking wohl deutlich vor ihm stehen. Rotiert wird unter Trainer Barry Trotz nicht.

Jonas Siegenthaler: 4 Spiele

Seine Zeit wird sicher noch kommen. Jonas Siegenthaler steht erst in seiner zweiten Saison in Amerika. Beim amtierenden Stanley Cup Sieger ist es nicht leicht, sich einen Platz zu erkämpfen. Seine Geduld und die harte Arbeit werden sich bestimmt noch auszahlen.

Sven Bärtschi: 10 Spiele, 3 Tore, 3 Assists

Seit dem 24. Oktober steht Sven Bärtschi aufgrund einer Gehirnerschütterung nicht mehr im Einsatz für die Vancouver Canucks. Vor drei Tagen wurde berichtet, dass sich der Schweizer viel besser fühle als noch vor ein paar Wochen. Dies muss trotzdem nicht auf eine schnelle Rückkehr hindeuten. Er wird sicherlich noch einige Spiele fehlen.

Dean Kukan: 6 Spiele

Dean Kukan hat seit dem 6. November kein Spiel mehr bestritten für die Columbus Blue Jackets. Am Mittwoch wurde er trotz Einweg-Vertrag in die AHL geschickt.