Nikita Kucherov knackt bereits nach 62 Spielen die 100-Punkte-Marke in der NHL

Vor Jahren war Nikita Kucherov nur bei den Insidern bekannt, mittlerweile zählt er zu den besten Hockeyspielern der Welt und hat gerade eine rekordverdächtige Skorerausbeute in der Neuzeit hingelegt.

Was für eine unglaubliche Ausbeute! Bereits nach 62 Spielen hat Nikita Kucherov auf seinem Punktekonto einen dreistelligen Wert. 100 Punkte in 62 Spielen, das gibt einen Schnitt von sagenhaften 1.61 Punkten pro Spiel. Und nicht etwa in einer Regionalliga, sondern in der NHL, der besten Eishockeyliga der Welt!

 

Mit 30 Toren kann der 25-jährige Russe zwar nicht ganz mit den besten Scharfschützen wie Alexander Ovetchkin (43 Tore) und Patrick Kane (38) mithalten, doch seine unglaublichen 70 Assists sind einzigartig. Selbst Blake Wheeler, der als absoluter Spielmacher gilt, muss mit 57 Assists auf dem zweiten Platz weit hinterher schauen.

Stiller Weg an die Spitze

Dass Kucherov jemals an der Spitze der NHL-Skorerliste stehen wird, hätte man in seinem Draftjahr 2011 niemals gedacht. Er wurde nur in der zweiten Runde an 57. Stelle gezogen. Möglicherweise hatte sein russischer Ursprung ihn noch etwas nach hinten versetzt, da er bis dahin ausschliesslich in Russland und nicht etwa in einer der Juniorenligen gespielt hatte. Nach einem weiteren Jahr in seiner Heimat und einem dominierenden Jahr in der QMJHL schaffte er den Sprung zu den Tampa Bay Lightning.

Im ersten Jahr in der NHL gelang ihm der Durchbruch noch nicht ganz, zeigte aber in der AHL seine hervorragenden Qualitäten. Im zweiten Jahr war Kucherov als 21-Jähriger dann definitiv in der besten Liga der Welt angekommen und führte Tampa Bay gleich einmal in den Stanley Cup Final. Seither haben die Lightning ein unglaublich starkes Team und zählen jedes Jahr zu den Anwärtern für den grossen Coup. Doch zweimal scheiterte man im Conference Final.

Kucherov hat sich bisher in jedem Jahr weiter gesteigert, von 65 Punkten zu 66 Punkten in weniger Spielen, zu 85 Punkten in noch weniger Spielen. In der vergangenen Saison knackte er erstmals die 100-Punkte-Marke und war hinter Connor McDavid und Claude Giroux der drittbeste Skorer. Dies brachte ihm eine wahnsinnige Gehaltserhöhung ein. Ab dem kommenden Sommer wird er acht Jahre lang jährlich 9.5 Millionen Dollar einstecken. Im Moment sind es noch 4.766 Millionen pro Jahr. Angesichts seiner Skorerwerte ist er damit ein wahres Schnäppchen.

Der haushohe Favorit aus Florida

In einem Spitzenteam wie den Lightnings ist es natürlich einfacher, Skorerpunkte zu sammeln. Doch Kucherov ist nicht etwa auf einen Linienpartner angewiesen, er punktet mit jedem Mitspieler. Während es zu Beginn noch Steven Stamkos, J. T. Miller oder Ondrej Palat waren, spielt er mittlerweile mit Brayden Point und Tyler Johnson bzw. Yanni Gourde zusammen. Mit Point als Center bilden die beiden eines der gefährlichsten Duos der NHL.

In der Graphik oben sieht man, mit wem Kucherov jeweils zusammenspielt. Unten ist seine Eiszeit aufgezeichnet. (bild: hockeyviz)

Was Kucherov ebenfalls auszeichnet: Er spielt ein hervorragendes Powerplay. Er kann schiessen oder den entscheidenden Pass spielen. Mit 39 Powerplay-Punkten liegt er deutlich vor seinen Teamkollegen Stamkos (31) und Point (30) und dem Rest der Liga. Speziell viel Eiszeit erhält er auch nicht. In einem so breit aufgestellten Kader hätte dies Trainer John Cooper gar nicht nötig. Nur 19:33 Minuten steht Kucherov pro Spiel durchschnittlich auf dem Eis. Zum Vergleich hat McDavid knapp 23 Eiszeit pro Spiel - und trotzdem 15 Punkte weniger auf dem Konto. Allerdings auch in einem viel schlechteren Team.

Für die Tampa Bay Lightning sieht die Zukunft rosig aus. Vor allem in dieser Saison erwarten die Fans noch vieles von Kucherov und Co. Das Team aus Florida dominiert momentan die Liga und hat 17 Punkte Vorsprung auf alle anderen Mannschaften. Ebenfalls rekordverdächtig. Genauso wie die Punkteausbeute des Russen mit den feinen Händen. Wenn er seinen Schnitt beibehält, könnte er die 120 Punkte von Sidney Crosby in der Saison 2006/07 locker brechen und einen neuen Rekord in der Neuzeit aufstellen. 132 Punkte wären der höchste Wert seit 1996 und einem gewissen Mario Lemieux.