Traden - Geht das auch in der Schweiz?

Bisher gab es im Schweizer Eishockey mehrheitlich nur Transfers, wenn der Vertrag eines Spielers ausgelaufen war. Doch nun scheint auch in der Schweiz ein Trade ala NHL-Format möglich, es gibt nur einen Haken.

Seit einigen Tagen ist bekannt, dass die Zukunft von Joel Vermin vermutlich nicht in Lausanne liegen wird. Der 28-jährige Nationalspieler scheint in der Garderobe der Waadtländer aus unbekannten Gründen nicht mehr erwünscht zu sein. Deshalb sucht Lausanne eifrig einen Abnehmer für ihren Stürmer, der in der vergangenen Saison 25 Punkte in 47 Spielen gesammelt hat.

Bisher blieben die Angebote jedoch auch aufgrund der ungewissen Zukunft aus. Wie nun aber Gregory Beaud von Le Matin berichtet, hat Genf-Servette den welschen Konkurrenten ein Angebot abgegeben: Joel Vermin im Tausch gegen Floran Douay, Tim Bozon und Guillaume Maillard. Solche Spielertauschgeschäfte, wo Spieler nicht eins zu eins die Vereine wechseln, gab es im Schweizer Eishockey bisher kaum. Die Idee ist hauptsächlich von der NHL bekannt, wo solche Trades ein Alltagsgeschäft sind.

Es gibt aber einen grossen Unterschied im Vergleich zu Amerika. Alle Spieler müssen einverstanden sein. Wenn nicht, scheitert der ganze Trade. Der Schachzug von Genf birgt sicherlich auch ein gewisses Risiko: Wie sehr kratzt es am Vertrauen von Douay, Bozon und Maillard, wenn der Trade nicht zu Stande kommen wird?

Aus Sicht von Lausanne ist dieses Angebot sicherlich eines der besten, die in diesen finanziell unsicheren Zeiten möglich sind. Anstatt auf einem teuren Vertrag eines Spielers zu sitzen, der eigentlich nicht mehr erwünscht ist, könnte man sich mit drei gestandenen NLA-Spielern in der Breite verstärken. Mit 14 Stürmern (ohne Vermin) und acht Verteidigern unter Vertrag ist der Kader noch nicht extrem breit aufgestellt, zumal die Waadtländer noch zwei Spieler  an die Ticino Rockets abgeben werden. Auf jeden Fall eine interessante Angelegenheit, welche in den kommenden Tagen auf uns zukommen wird.