Was man aus den ersten drei Playoff-Spielen in der Swiss League mitnehmen kann

Die ersten drei Runden der diesjährigen Swiss League-Playoffs sind gespielt. Alle vier Paarungen sind dabei ziemlich ausgeglichen. Trotzdem kann man einige Sachen aus den ersten Spielen mitnehmen.

Kloten zeigt Nerven

Der Qualifikationssieger Kloten wird gegen die GCK Lions nicht spannungslos in den Halbfinal durchmarschieren. Die Flughafenstädter zeigten bisher vor allem in den beiden Heimspielen Nerven. Das erste Duell verloren sie gar gegen das Farmteam der ZSC Lions, die in Vollbesetzung, das heisst, mit allem, was in der National League nicht gebraucht wird, angetreten waren. Nach drei Spielen stellt sich die Frage: Ist der Druck für die Klotener zu gross? Und wie schlagen sie sich, wenn sie auf einen stärkeren Gegner treffen?

  • Kloten - GCK 1:4
  • GCK - Kloten 2:7
  • Kloten - GCK 4:3 n. V.

So viel zu lachen hatten die Klotener in diesen Playoffs noch nicht. (JustPictures)

Devos und Hazen alleine richten es nicht

Im Duell zwischen dem aktuellen Cupsieger Ajoie und dem in der Qualifikation überraschend schwachen La Chaux-de-Fonds geht es ebenfalls knapper als erwartet zu und her. Nach einem relativen deutlichen Sieg im ersten Spiel gerieten die Jurassier zuletzt doch ins Schwanken. 

Was besonders auffällt: Philip-Michael Devos und Jonathan Hazen haben bisher nur drei beziehungsweise zwei Punkte gesammelt. Im Vergleich zur Regular Season liegen die beiden Kanadier deutlich unter ihrem Schnitt. Es zeigt aber: Die Ausländer können zwar einzelne Spiele entscheiden, für langfristigen Erfolg braucht es aber auch ein breites Schweizer Kader mit Qualität.

  • Ajoie - La Chaux-de-Fonds 6:2
  • La Chaux-de-Fonds - Ajoie 2:1
  • Ajoie - La Chaux-de-Fonds 4:2

Langenthal spielt nicht nur zum Spass mit

Nachdem sich Langenthal im vergangenen Jahr zum Meister der Swiss League gekürt hatte, sich danach jedoch aus der Liga-Quali zurückzog, gab es folgende Abmachung mit dem Verband: In den kommenden drei Spielzeiten werden die Langenthaler kein Aufstiegsgesuch stellen. Dadurch wusste man nicht so recht, was von ihnen in dieser Saison kommen wird. 

Nach drei Spielen zeigt sich deutlich: Die Langenthaler machen nicht nur zum Spass in den Playoffs mit, sondern wollen trotz «Aufstiegsverbot» so weit wie möglich kommen. Dies musste auch Olten spüren, das die ersten zwei Spiele nach Verlängerung verloren hat. 

Mit dem 7:0 Sieg der Oltener im dritten Spiel ist die Derby-Serie neu lanciert worden.

  • Olten - Langenthal 4:5 n. V.
  • Langenthal - Olten 4:3 n. V.
  • Olten - Langenthal 7:0

Visp als Geheimfavorit

Zwischen Visp und Thurgau gilt das bekannte Sprichwort: Defense First. In den bisherigen drei Spielen gab es nur elf Tore und damit am wenigsten aller Viertelfinal-Paarungen bisher. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn Visp erhielt während der Regular Season am zweit-, Thurgau am drittwenigsten Gegentreffer. 

Besonders Visp darf nicht unterschätzt werden. Die Walliser haben die Möglichkeit, das erste Mal seit sechs Jahren in den Halbfinal einzutreten. Und wenn sie es einmal in den Halbfinal schaffen, dann sind sie immer sehr gefährlich. Bekanntlich heisst es ja auch: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften.

  • Visp - Thurgau 4:1
  • Thurgau - Visp 2:1
  • Visp - Thurgau 2:1 n. V.

Abstiegskampf noch nicht entschieden

Die Abstiegsrunde schien weniger spannend als das sie tatsächlich ist. Obwohl Sierre und die Academy bereits «gerettet» sind, zwischen Winterthur und den Ticino Rockets ist weiterhin alles offen.

Die Tessiner liessen mit einem Sieg im ersten Spiel gegen Winterthur aufhorchen und kamen bis zu einem Punkt an die Zürcher heran. Doch mit der Niederlage gegen Sierre und dem Sieg von Winterthur gegen die Academy vergösserte sich der Abstand wieder auf vier Punkte. Trotzdem: Vier Punkte in vier verbleibenden Spielen aufzuholen ist keine Unmöglichkeit.

  • 1. Sierre: 51 Punkte
  • 2. EVZ Academy: 43 Punkte
  • 3. Winterthur: 34 Punkte
  • 4. Ticino Rockets: 30 Punkte