Eastern Conference - Diese NHL-Schweizer kämpfen um den Stanley Cup

Heute beginnen in der NHL die Playoffs 2020. Nachdem wir uns bereits die sechs NHL-Schweizer in der Western Conference angeschaut haben, werfen wir heute einen Blick auf die vier NHL-Schweizer aus der Eastern Conference.

Nino Niederreiter - kommt er wieder in Schwung?

In seiner ersten, von der Corona-Pause abgesehen, «vollständigen» Saison in Carolina liess die Punkteproduktion von Nino Niederreiter etwas nach. Den Platz in den Top Six hat der 27-jährige Bündner nicht mehr auf sicher, da mit dem 21-jährigen Erstrundendraft Martin Necas und dem als «unrestricted free agent» verpflichteten Ryan Dzingel bereits zu Saisonbeginn neue Konkurrenz auf dem Flügel dazugestossen war, welche nun nach der Regular Season beide eine bessere Skorerausbeute aufwiesen. Da die Hurricanes ihre Sturmreihen in etwa ähnlich forcieren, darf Niederreiter schon mit an die 15 Minuten Eiszeit pro Partie rechnen.

In den Pre-Playoffs treffen die Hurricanes auf die New York Rangers und sind wohl der vermeintliche Favorit. Die Rangers haben die letzten zwei Jahre jeweils die Playoffs verpasst und befinden sich eigentlich noch mitten im Rebuild. Neben den vielen jungen Spielern haben sie aber im letzten Sommer mit Jacob Trouba und Artemi Panarin zwei gestandene NHL-Spieler unter Vertrag genommen. Dadurch fanden sie den Anschluss an die Playoff-Plätze wieder und sind eine nicht zu unterschätzende Herausforderung geworden.

Laut dailyfaceoff soll Nino Niederreiter in der dritten Sturmreihe auflaufen. (Greg Thompson/Icon Sportswire)

Denis Malgin - schwerer Stand 

Etwas überraschend wurde Denis Malgin kurz vor der Trade Deadline von den Florida Panthers zu den Toronto Maple Leafs getradet. Damit sind seine Chancen auf den Stanley Cup sicherlich etwas angestiegen, die Chance auf Eiszeit aber wohl eher gesunken. Malgin kam für die Leafs zwar noch zu acht Einsätzen in der Regular Season, wobei er ohne Skorerpunkte blieb, das Kader ist nun im Hinblick auf die Pre-Playoffs vollständig. 

Die Leafs dürfen dank der neuen Generation von jungen Spielern mit Auston Matthews, Mitch Marner und William Nylander wieder vom Stanley Cup träumen. Allerdings wird ihnen immer wieder nachgesagt, sie seien keine Playoff-Mannschaft. Es fehle ihnen die Härte dafür. Für den 23-jährigen Malgin ist dies keinesfalls ein Vorteil. Er bringt mit seinen 175 cm Körpergrösse verhältnismässig wenig Wasserverdrängung und somit Kampfkraft ins Spiel der Leafs. Dementsprechend wird es für ihn sehr schwierig sein, einen Platz in den Pre-Playoffs gegen die Columbus Blue Jackets zu erkämpfen.

Dean Kukan - Rückkehr nach langer Verletzungspause

Ebenfalls in keiner einfachen Situation steckt Dean Kukan. Der 27-jährige Nationalspieler hat sein letztes Pflichtspiel am 2. Januar absolviert und kehrt nun nach einer langen Verletzungspause direkt für die Pre-Playoffs zurück. Kukan besitzt zwar das Potential, um für die Blue Jackets sehr wichtig zu sein und hat dies besonders in den letztjährigen Playoffs gezeigt, doch in der Tiefe ist die Verteidigung sehr gut besetzt, weshalb es keineswegs leicht wird, sich einen Stammplatz zu erkämpfen.

Gegen die Leafs sind die Blue Jackets der klare Underdog. Sie finden nach dem Abgang von Artemi Panarin nicht mehr den Einzelspieler in ihren Reihen, der das Spiel im Alleingang entscheiden kann. Wenn sie eine Runde weiterkommen möchten, geht dies nur über eine starke Teamleistung und vor allem einen überdurchschnittlich guten Torhüter. Elvis Merzlikins wird also gefordert sein. 

Jonas Siegenthaler - ein langer Playoff-Run

Als einziger Schweizer NHL-Söldner muss Jonas Siegenthaler mit seinen Washington Capitals nicht durch die Pre-Playoffs, sondern hat sich die definitiven Playoffs schon gesichert. Trotzdem spielt er mit den Capitals eine Round Robin gegen die Boston Bruins, Tampa Bay Lightning und die Philadelphia Flyers, um später die Playoff-Paarungen zu bestimmen. Natürlich soll die Round Robin aber auch dazu dienen, wieder in Spielrhythmus zu gelangen.

Siegenthaler selbst muss sich in der Round Robin für einen Stammplatz aufdrängen. Der 23-jährige Schweizer absolvierte zwar starke 64 Partien in der Regular Season, erhielt jedoch mit Brendan Dillon weitere Konkurrenz vor der Trade Deadline. Grundsätzlich kämpfen sieben Verteidiger um sechs Plätze, wobei Siegenthaler derjenige ist, der deutlich am wenigsten verdient (was nicht gegen ihn spricht, aber zeigt, dass die Konkurrenz aus gestandenen NHL-Spielern besteht und dementsprechend schon ihren Wert haben.) Da die Capitals aber einen langen Playoff-Run anstreben, wird Siegenthaler sicherlich zu seinen Einsätzen kommen.

Heute Abend um 18:00 geht es los: Als erster Schweizer in die Playoffs starten wird Nino Niederreiter. Er steht gleich beim ersten Spiel im Einsatz. Auch bereits in der heutigen Nacht zum Einsatz kommen könnten Gaetan Haas, Philipp Kurashev und Luca Sbisa.