Halbzeit in der NHL - Die Central Division in der Übersicht

Nachdem wir Euch gestern einen Überblick der Pacific Division (hier zum Nachlesen) gegeben haben, folgt heute die zweite Division der Western Conference: Die Central Division.

Das Überraschungsteam

Nachdem die Colorado Avalanche in der Saison 2016/17 einen historischen Negativrekord mit nur 48 Punkten aus 82 Spielen aufgestellt hatten, verdoppelten sie im letzten Jahr ihre Punkteausbeute. Die 95 Punkte reichten knapp für die Playoff-Qualifikation vor den St. Louis Blues. Die Experten trauten der Mannschaft die erneute Qualifikation kaum zu, denn zu viel hing von der Toplinie um Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen und Gabriel Landeskog ab. Doch was machen die drei? Sie spielen noch besser als vor einem Jahr! Rantanen (68 Skorerpunkte) und MacKinnon (66) führten bis vor Kurzem die Skorerliste noch gemeinsam an. Aufgrund ein paar Niederlagen sind sie nun aber auf den zweiten bzw. vierten Platz zurückgefallen.

Auch die hinteren Sturmlinien skoren überraschend regelmässig, weshalb es Sven Andrighetto schwierig hat, seinen Platz in der Aufstellung zu verbessern.

In der Defensive können die Avalanche auf zwei starke Torhüter zählen: Semyon Varlamov und der Deutsche Philipp Grubauer ergänzen sich super und lassen nur sehr wenige Tore zu. Zuletzt spielte Colorado aber nicht mehr so stark auf wie im November und im Dezember, wo sie zwischenzeitlich den ersten Rang in der Western Conference übernommen hatten.

Die beiden haben in dieser Saison schon öfters miteinander gejubelt: Mikko Rantanen und Nathan MacKinnon. (Derek Cain/Icon Sportswire)

Die Enttäuschungsmannschaft

Eigentlich gibt es in der nominell sehr starken Western Division gleich zwei Mannschaften, die unter ihren Erwartungen liegen: Zum einen die St. Louis Blues und zum anderen die Chicago Blackhawks. Bei den Blues hat man aber immer noch das Gefühl, sie könnten einen Gang zulegen und mit einer Siegesserie den Sprung in die Playoffs schaffen. Da die Blues zu Beginn der Saison als Geheimfavoriten bezeichnet worden sind, ist der letzte Tabellenplatz in der Central Division doch eine ziemliche Enttäuschung.

Die Chicago Blackhawks haben sich in den letzten Wochen wieder etwas gefangen, liegen aber trotzdem (und mit fünf Spielen mehr!) auf dem zweitletzten Platz. Und das, obwohl Leistungsträger wie Patrick Kane und Jonathan Toews eine überdurchschnittlich gute Saison zeigen. Zudem hat sich mit Alex DeBrincat (21) ein junger Spieler sehr gut entwickelt. Dahinter kommt aber lange nichts mehr. Chicago hat es nach den Stanley Cup Siegen 2012/13 und 2014/15 verpasst, die Breite im Kader zu behalten. Diese ist mittlerweile verloren gegangen.

Das grösste Problem besteht aber weniger in der Offensive, sondern in der wackligen Defensive. Nach Ottawa hat man am zweitmeisten Gegentore (167) erhalten. Und es wird wohl kaum besser werden: Der zweifache Stanley Cup Torhüter Corey Crawford wird wegen einer Gehirnerschütterung erneut wochen- wenn nicht sogar monatelang ausfallen.

Das Playoff-System in der NHL erklärt:

In der NHL sind die 31 Teams in eine Eastern und in eine Western Conference aufgeteilt. Pro Conference gibt es wiederum zwei Divisions. Insgesamt gibt es also vier Divisions. Die jeweiligen drei besten Teams der Divisions sind direkt für die Playoffs qualifiziert. Da nun noch vier Teams fehlen (um 16 Playoff-Teilnehmer für acht Viertelfinals zu haben), gibt es pro Conference zwei sogenannte Wild Cards. Diese erhalten in beiden Conferences die Teams mit den meisten Punkten, welche noch nicht für die Playoffs qualifiziert sind. Es kann demnach vorkommen, dass fünf Teams aus einer Division die Playoffs erreichen, während es aus einer anderen Division nur drei sind.

Die Aussichten für die Playoffs

Die Central Division wurde von vielen als die stärkste und meistumkämpfte Division eingeschätzt. Dies ist aber gar nicht so der Fall. Die zwei führenden Teams, die Nashville Predators (57 Punkte) und die Winnipeg Jets (56), liegen deutlich an der Spitze. Die Predators haben durch die Ausfälle von vielen Stammkräften etwas an Boden verloren im Vergleich zur Ligaspitze. Dass sie trotzdem noch vorne mithalten können, zeigt wie breit sie aufgestellt sind. Die Jets haben drei Spiele weniger und sind so nach Verlustpunkten auf dem ersten Rang.

Um den dritten direkten Playoff-Platz kämpfen momentan die Colorado Avalanche (48), die Dallas Stars (50) und die Minnesota Wild (45). Falls Colorados Toplinie weiterhin so stark aufspielen kann, werden sich die Avalanche ebenfalls für die Playoffs qualifizieren, auch wenn sie momentan auf den vierten Rang zurückgefallen sind.

Die Redaktion denkt, dass sich die Stars und die Wild dank der Wild Card ebenfalls für die Playoffs qualifizieren könnten, vor allem dann, wenn die zwei Division-Gegner Chicago (40) und St. Louis (38) weiterhin schwächeln. Für diese gilt es, die Saison so gut wie möglich zu beenden und danach so schnell wie möglich zu vergessen.

bild: nhl.com