HockeyInfo Saison-Vorschau 2021/22: Fast keine Veränderung beim HC Fribourg-Gottéron, dafür eine grosse

Während fast alle Mannschaften auf dem Transfermarkt äusserst aktiv waren, hielt sich der HC Fribourg-Gottéron ausnahmsweise eher zurück. Dafür ist ihnen einer der Transfercoups des Sommers geglückt.

Alles beim Alten

Im Tor gibt es bei Fribourg keine Änderungen. Reto Berra ist weiterhin als Nummer 1 gesetzt. Es wird bereits seine vierte Saison seit seiner Rückkehr aus der NHL sein. Dabei war die letzte die statistisch schwächste mit einer Fangquote von 91.5 Prozent. Trotzdem kein Grund zur Sorge, denn an der Weltmeisterschaft hat der 34-Jährige bewiesen, dass er weiterhin zu den besten Schweizer Torhütern zählt. Als Nummer 2 darf sich erneut der 24-jährige Connor Hughes beweisen, der in der letzten Saison sein Debüt in der National League gab, zu sieben Einsätzen kam und eine ordentliche Fangquote von 91.1 Prozent hatte. 

Ankunft des Nati-Captains

Den Saanestädter ist wohl der Transfercoup des Sommers gelungen. Vom amtierenden Meister stösst Raphael Diaz zum Team. Dieser ist zwar mit seinen 35 Jahren nicht mehr der jüngste, trotzdem zählt der Captain der Nationalmannschaft weiterhin zu den besten Verteidigern der Liga. Auch in der letzten Saison erzielte er - zum dritten Mal hintereinander - mindestens zehn Treffer und war damit der treffsicherste Schweizer Verteidiger. Während Diaz den Platz des nach 16 Saisons im Trikot der Drachen zurückgetretenen Marc Abplanalp übernehmen kann, ersetzt der zweite Neuzugang, Mauro Dufner, den nicht mehr erwünschten Youngster David Aebischer. Mit 26 Jahren ist der Neuzugang der Lakers der jüngste Verteidiger im Team.

Raphael Diaz hat einen Vertrag für vier Jahre unterschrieben. Ob sich dieser für Fribourg schliesslich auszahlen wird? (JustPictures)

Chance für den Nachwuchs

Tatsächlich gibt es keine einzige Schweizer Veränderung in der Offensive. Es stehen dieselben elf Spieler mit Schweizer Lizenz im Kader wie in der vergangenen Saison. Damit ist der Angriff relativ dünn besetzt. Ausfälle müssen wie auch schon in der vergangenen Saison mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs ersetzt werden. An erster Stelle steht dabei Timothée Schaller, der in der vergangenen Saison Topskorer der U20-Elite geworden ist und auch schon seine ersten Einsätze in der National League gegeben hat. Auch der 18-jährige Luca Gauch hofft auf weitere Einsätze in der ersten Mannschaft.

Ausländer-Quintett wird zum Quartett

Auch auf den Ausländerpositionen stehen dieselben vier Spieler zur Verfügung wie in der letzten Saison. Trotzdem gibt es mit Viktor Stalberg einen Abgang. Der 35-jährige Schwede ist zurückgetreten. Somit darf Daniel Brodin, welcher in der letzten Saison meist überzähliger fünfter Ausländer war, wieder mit einem Stammplatz rechnen. Der 31-jährige Flügel ist weniger torgefährlich wie sein Landsmann, bringt aber andere Qualitäten ins Spiel mit. Für Fribourg bleibt zu hoffen, dass die alternden Ryan Gunderson (36), David Desharnais (34) und Chris DiDomenico (32) dieselben starken Leistungen abrufen können wie in der vergangenen Saison.

Zuzüge:

  • Mauro Dufner (Lakers, V)
  • Raphael Diaz (Zug, V)

Abgänge:

  • Marc Abplanalp (Rücktritt, V)
  • David Aebischer (Lakers, V)
  • Viktor Stalberg (Rücktritt, S)

Ausländer:

  • Ryan Gunderson (V)
  • David Desharnais (S)
  • Chris DiDomenico (S)
  • Daniel Brodin (S)

Ruhiger Transfersommer

Es war ein extrem ruhiger Transfersommer für den HC Fribourg-Gottéron, die am wenigsten Kaderveränderungen aufzuweisen haben. Dadurch haben sie eine eingespielte Truppe, die in der letzten Saison den dritten Platz in der Qualifikation erreicht hat. Mit Diaz gelang ihnen ein zusätzlicher Transfercoup, der in der kommenden Saison sicherlich noch seinen Beitrag leisten kann. Der Captain der Nationalmannschaft kann, wenn er fit ist, bis zu 25 Minuten pro Spiel auf dem Eis stehen, genauso wie sein Teamkollege Gunderson. Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Einerseits sind die Qualitäten dieser beiden Teamstützen bekannt, andererseits ist es sehr schwierig, einen möglichen Ausfall zu kompensieren. 

Das Kader von Fribourg lässt sich auf dem Papier durchaus sehen. Mit Julien Sprunger (35), Andrei Bykov (33), Mauro Jörg (31), Yannick Herren (30), Mathias Rossi (30), Killian Mottet (30) und Samuel Walser (29) haben sie viele Schweizer Stürmer, die in ihrer Karriere schon mehrmals über zehn Saisontore erzielt haben. Allerdings haben die Fribourger ein erneut verhältnismässig altes Kader zusammen, mit Abstand das älteste der Liga. Bis zu 15 Spieler könnten gleichzeitig auf dem Matchblatt stehen, die 30 Jahre oder älter sind. An Erfahrung mangelt es dem Team definitiv nicht. Jedoch kann man bei einem Spieler nie vorhersagen, ab wann er einen möglichen Leistungseinbruch hat. Es gibt Spieler, die können bis knapp 40 auf hohem Niveau spielen, andere bauen bereits nach den 30ern ab. Dass Fribourg so viele ältere Spieler im Kader hat, erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der eine oder andere nicht mehr an die Leistungen der letzten Saison herankommt. 

In der Qualifikation zeigte Fribourg, dass sie vor allem die Gegner aus dem unteren Tabellenbereich schlagen können. Gegen die Top-Teams reichte es, unter anderem auch im Playoff-Viertelfinal, nicht. Für HockeyInfo werden die Fribourger deshalb die direkte Playoff-Qualifikation knapp verpassen und in die Pre-Playoffs müssen.

Platz 7

HockeyInfo Saisonprognose:

1.

2.

3. HC Lugano

4.

5.

6. HC Davos

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7. HC Fribourg-Gottéron

8.

9.

10.

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11.

12. SCL Tigers

13.