HockeyInfo Saison-Vorschau 2020/21: Die ZSC Lions als Kronfavorit

Die ZSC Lions haben mit dem Qualifikationssieg gezeigt, dass mit ihnen weiterhin zu rechnen ist. Nach zwei Jahren ohne Playoffs sind sie wieder heiss; und der grosse Favorit auf den erneuten Qualifikationssieg.

Eine neue Nummer 2

Wenn die ZSC Lions in der kommenden Saison eine Schwachstelle verzeichnen müssen, dann wird es wohl die Torhüterposition sein. Lukas Flüeler ist zwar ein überdurchschnittlich guter Torhüter, hat aber immer wieder mit seinem Körper zu kämpfen. In der vergangenen Saison musste deshalb ein ausländischer Torhüter als Absicherung verpflichtet werden, da keine valide Nummer 2 zur Verfügung stand. Nun haben die Zürcher versucht, diese Lücke mit Ludovic Waeber zu ersetzen. Der 24-jährige Schlussmann erhielt in den letzten drei Jahren hinter Reto Berra in Fribourg nur sehr wenig Eiszeit, weshalb er sich nun die Aufgabe als Ersatz von Flüeler in Zürich zu Brust nimmt. Waeber bestritt drei Junioren-Weltmeisterschaften und zeigte auch in der National League schon ab und zu sein Potential, jedoch fehlte ihm bisher die Konstanz.

Neuer Aggressivleader

Es war ein Transfers, mit welchem man nicht unbedingt hätte rechnen können. Die Zürcher haben dem EV Zug Johann Morant mit einem Zweijahresvertrag abgeluchst. Der 34-jährige Verteidiger fiel lange Zeit hauptsächlich durch seine aggressive Spielart auf dem Eis auf, fügte seinem Spiel zuletzt aber auch etwas «Feingefühl» und spielerische Klasse hinzu. 

Die Zürcher können zum Saisonstart auch auf Tim Berni zählen. Der 20-jährige Verteidiger unterschrieb zwar einen Entry-Level-Vertrag über drei Jahre in der NHL, wird aber vorerst wieder an seinen Jugendklub ausgeliehen. 

In der vergangenen Saison erzielte der damalige Captain der U20-Nationalmannschaft vier Tore und sammelte sieben Assists. (JustPictures)

Transfercoup des Sommers

Den Zürchern ist mit Sven Andrighetto der Transfercoup des Sommers gelungen. Der 27-jährige kehrt nach acht Jahren in Nordamerika und einer Saison in der KHL zurück nach Hause zu seinem Herzensklub, bei dem er vor seinem Abgang nach Nordamerika alle Juniorenstufen durchlaufen hatte.

Obwohl Andrighetto auf nationaler Ebene eher enttäuschende Jahre hinter sich hat, kann er in der National League zu einem der besten Spieler werden. Dass er es eben doch drauf hat, bewies er immer wieder mit der Schweizer Nationalmannschaft. An der WM 2018 war er mit neun Skorerpunkten massgeblich an der Silbermedaille beteiligt.

Kompaktes Ausländerquartett

Das Ausländerquartett der Lions bleibt unverändert. Aus guten Gründen: Mit Maxim Noreau besitzen sie einen der komplettesten Verteidiger der Liga. Garrett Roe ist einer der dynamischsten Center der Liga, während Fredrik Pettersson mit seinen Schüssen unglaubliche Gefahr ins Spiel bringt. Marcus Krüger fiel punktetechnisch in seiner ersten Saison in der Schweiz zwar nicht besonders auf, doch seine Leader- und Kämpferqualitäten kommen unter seinem Landsmann Grönborg gut zur Geltung. 

Zuzüge:

  • Ludovic Waeber (G)
  • Luca Capaul (V)
  • Johann Morant (V)
  • Sven Andrighetto (S)

Abgänge:

  • Joni Ortio (G)
  • Daniel Guntern (G)
  • Dave Sutter (V)
  • Topi Jaakola (V)
  • Pius Suter (S)
  • Robert Nilsson (S)

Ausländer:

  • Maxim Noreau (V)
  • Marcus Krüger (S)
  • Fredrik Pettersson (S)
  • Garrett Roe (S)

Der grosse Favorit

Für HockeyInfo sind die ZSC Lions in dieser Saison der Favorit auf den Qualifikationssieg. Der Meister kann auf ein ausgeglichenes Ausländerquartett zählen, zudem könnte nach dem NHL-Abgang von Pius Suter sogar ein fünfter Ausländer eingesetzt werden. Trotz der finanziell schwierigen Lage ist es kaum vorstellbar, dass die Zürcher die ganze Saison auf dieses Privileg verzichten werden. 

Daneben ist der Kader qualitativ als auch quantitativ extrem gut aufgestellt. Das Team liest sich voll von erfahrenen Nationalspieler: Patrick Geering (30), Christian Marti (27), Denis Hollenstein (30), Reto Schäppi (29) und Chris Baltisberger (28). Alle befinden sich im womöglich besten Hockey-Alter. Ehemalige U20-Nationalspieler wie Justin Sigrist (21) und Yannick Brüschweiler (21) müssen um ihren Platz in der ersten Mannschaft kämpfen. Hinter ihnen gibt es noch unzählige weitere Talente, die U-Nationalmannschaften zählen oder gezählt haben, und bei den GCK Lions zum Einsatz kommen werden. Sie lauern aber alle auf Einsätze in der höchsten Schweizer Liga.

Aufgrund des breit aufgestellten und qualitativ ausgezeichnet aufgestellten Kaders sind die ZSC Lions für HockeyInfo in dieser Spielzeit der Favorit auf den Qualifikationssieg: Platz 1

HockeyInfo Saisonprognose:

1. ZSC Lions

2. HC Genf-Servette

3. EV Zug

4. HC Lugano

5.

6. HC Davos

 

7. HC Fribourg-Gottéron

8.

9.

10. SC Rapperswil-Jona Lakers

11. HC Ambri-Piotta

12. SCL Tigers