HockeyInfo Saison-Vorschau 2021/22: Viel Talent beim HC Davos

Nachdem der HC Davos in der letzten Saison die Playoffs verpasste, haben die Bündner in diesem Sommer viele junge Spieler verpflichtet und damit in die Zukunft investiert.

Änderung trotz Verträgen

Nach den Verpflichtungen von Robert Mayer und Sandro Aeschlimann im letzten Sommer dachte man, das Torhüterduo für die nächsten Spielzeiten sei in Stein gemeisselt. Dem ist jedoch nicht so. Obwohl beide weiterhin unter Vertrag stehen, haben die Davoser Gilles Senn mit einem Dreijahresvertrag zurückgeholt. Der 25-jährige Schlussmann, der im eigenen Nachwuchs ausgebildet worden war, verbrachte die letzten zwei Spielzeiten in der AHL und kam sogar zu zwei NHL-Einsätzen. Sein Alter von 25 Jahren ist weiterhin sehr jung für einen Torhüter und das Potential demnach enorm. Sein Tandem wird Sandro Aeschlimann sein. Robert Mayer, der in der vergangenen Saison praktisch gleich viele Einsätze und auch etwa die gleiche Fangquote (90.3 %) wie Aeschlimann hatte, ist nicht mehr erwünscht. Der hoch dotierte Vertrag bis 2024/25 gestaltet die Suche nach einem Abnehmer allerdings als sehr schwierig.

Wird Gilles Senn in Zukunft auch in der Nationalmannschaft eine grössere Rolle übernehmen? Genauso wie möglicherweise seine neuen Teamkollegen? (Just Pictures)

Suche nach dem neuen Verteidigungsminister

Jahrelang hatte Félicien Du Bois die Aufgabe als Verteidigungsminister der Bündner ine und zählte zu den besten Offensiv-Verteidigern der gesamten Liga. Im Alter von 37 Jahren gab der Teilnehmer von sechs Weltmeisterschaften seinen Rücktritt bekannt. Obwohl Du Bois in der vergangenen Saison nur vier Spiele bestritten hat, suchen die Davoser nun einen neuen Spielmacher, der das Powerplay von der blauen Linie ankurbeln kann. Diese Aufgabe scheint wie gemacht für Dominik Egli, dem vor zwei Jahren in Rapperswil der Durchbruch in der höchsten Spielklasse gelungen ist und nun eine grössere Herausforderung gesucht hat. Der 22-Jährige zählte in den letzten zwei Jahren zu den produktivsten Schweizer Verteidigern der Liga und mittlerweile auch zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft. 

Um die weiteren Abgänge von Samuel Guerra, Lorenz Kienzle und Dominic Buchli zu kompensieren, haben die Davoser Thomas Wellinger und Jesse Zgraggen (28) unter Vertrag genommen. Der 33-jährige Wellinger ist ein gebürtiger Davoser und kehrt somit nach Destinationen in Biel, Bern und Lugano zu seinem Jugendklub zurück.

Viel Talent in den vorderen Reihen

Nach vielen erfolgreichen Jahren mit den Leitwölfen Andreas Ambühl (37) und Dino (32) und Marc Wieser (33) denkt der HCD bereits langsam an die Zeit danach und hat in viel junges Talent investiert. Raphael Prassl (23) und Axel Simic (22) wollen in Davos eine grössere Aufgabe übernehmen, die sie in ihrer Zeit bei den ZSC Lions nicht erhalten haben. Auch die jungen Valentin Nussbaumer (20) und Simon Knak (19), die bereits einen Teil der letzten Saison zum Team gehörten haben, fühlen sie sich fast wie Zuzüge an. Eine weitere Verstärkung im Sturm ist Julian Schmutz. Der 27-jährige Flügelspieler bringt ebenfalls viel Talent und zugleich schon einiges an Erfahrung mit. Alle fünf Zuzüge hatten grössere Rollen in den U-Nationalmannschaften übernommen und sind mit extrem viel Talent ausgestattet. 

Aber auch die Davoser müssen Abgänge verkraften. Die beiden Leistungsträger Fabrice Herzog (EV Zug) und Benjamin Baumgartner (Lausanne HC) verlassen den Klub. Marc Aeschlimann erhielt keinen neuen Vertrag mehr und geht zudem zu den GCK Lions und Ticino Rockets-Prospect Tim Lutz wechselt in die deutsche DEL.

Drei neue ausländische Angreifer

Auf den Ausländerpositionen bleibt einzig Magnus Nygren dem Team erhalten. Der Marathonmann, der meist über 25 Minuten pro Spiel auf dem Eis steht, hat seinen Vertrag nach vier Spielzeiten für weitere drei verlängert und bleibt bis 2024. Der Schwede erhält Verstärkung von zwei Landsmännern. Mathias Bromé versuchte sich in der letzten Saison in der NHL, kam zu 26 Einsätzen für die Detroit Red Wings, sammelte dabei aber nur zwei Skorerpunkte. Mit seinen 27 Jahren ist er allerdings noch längst nicht am Zenit seiner Karriere angekommen. Dennis Rasmussen hingegen wechselt aus der KHL nach Davos, wo er die letzten drei Jahre verbracht hatte. Der 31-jährige absolvierte die letzten zwei Weltmeisterschaften mit Schweden. Der vierte Ausländer im Bunde heisst Matej Stransky und war ebenfalls an der Weltmeister zu sehen. Der Tscheche spielte zuvor in seiner Heimat und machte mit 67 Punkten in 66 Partien auf sich aufmerksam. Der 28-jährige Flügel unterschreibt wie Rasmussen und Bromé für zwei Jahre.

Zuzüge:

  • Gilles Senn (NHL, T)
  • Thomas Wellinger (Lugano, V)
  • Dominik Egli (Rapperswil, V)
  • Jesse Zgraggen (Zug, V)
  • Julian Schmutz (Langnau, S)
  • Axel Simic (Zürich, S)
  • Raphael Prassl (Zürich, S)
  • Simon Knak (WHL, S)
  • Mathias Bromé (NHL, S)
  • Dennis Rasmussen (KHL, S)
  • Matej Stransky (Czech, S)

Abgänge:

  • Félicien Du Bois (Rücktritt, V)
  • Dominic Buchli (Academy, V)
  • Samuel Guerra (Lugano, V)
  • Lorenz Kienzle (?, V)
  • Tony Sund (SHL, V)
  • Benjamin Baumgartner (Lausanne, S)
  • Fabrice Herzog (Zug, S)
  • Marc Aeschlimann (GCK, S)
  • Tim Lutz (DEL, S)
  • Teemu Turunen (KHL, S)
  • Aaron Palushaj (?, S)
  • David Ullström (SHL, S)

Ausländer:

  • Magnus Nygren (V)
  • Mathias Bromé (S)
  • Dennis Rasmussen (S)
  • Matej Stransky (S)

Kader für die nächsten zwei Jahre beisammen

Der HC Davos hat in diesem Sommer mächtig am Transferkarussell gekurbelt und viele neue Spieler verpflichtet. An Talent fehlt es der Mannschaft definitiv nicht. Es liegt an Christian Wohlwend, das bestmögliche aus der Mannschaft zu kitzeln und etwas für die Zukunft aufzubauen. Interessant ist auch, dass nur gerade sechs Verträge am Ende dieser Saison auslaufen werden. Das bedeutet, dass eigentlich genügend Zeit vorhanden ist, um mit den vielen jungen Spielern zu arbeiten und einen soliden Kern für die Zukunft aufzubauen. Allerdings kann dies auch gefährlich sein, da sich fast keine Spieler für einen neuen Vertrag aufdrängen müssen.

Die vielen Spielerwechsel machen es zu keiner leichten Aufgabe, die Mannschaft einzuschätzen. Kommt die Mannschaft in Fahrt, kann es sehr weit nach vorne gehen, allerdings sind auch kleine Dämpfer nicht auszuschliessen. Der bestehende Kern um Enzo Corvi, Ambühl und den Wieser-Brüder wird auf jeden Fall alles daran setzen, um nach zwei Jahren Pause endlich wieder einmal Playoffs spielen zu können. Das Potential im Team der Davoser ist augenscheinlich. Für HockeyInfo reicht es dem HCD deshalb in die direkten Playoffs:

Platz 6

HockeyInfo Saisonprognose:

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6. HC Davos

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