Saisonrückblick 19/20 - Der HC Genf-Servette ist bereits während dem Umbruch erfolgreich

Der HC Genf-Servette möchte sich als Ausbildungsklub etablieren und macht dementsprechend einen Umbruch durch. Trotzdem waren die Westschweizer schon im ersten Jahr höchst erfolgreich.

Best Player

In seinem zweiten Jahr in der Schweiz konnte Daniel Winnik definitiv noch einmal eine Schippe drauflegen. Nachdem er während der vergangenen Saison eigentlich nur als Notnagel für den verletzten Lance Bouma verpflichtet worden war, wurde er in dieser Saison mit 44 Skorerpunkten in 49 Spielen Topskorer des HC Genf-Servette.

Der 35-jährige Kanadier kann im Sturm sowohl als Center als auch als Flügel eingesetzt werden. Diese Variabilität half den Genfern extrem, zumal er auch über 50 Prozent seiner Bullys gewann. Sobald Winnik auf dem Eis stand, wurde es meist gefährlich. Pro 60 Minuten Eiszeit erzielte sein Team 3.6 Tore, was der viertbeste Wert der gesamten Liga ist. 

Mit 22 Saisontoren war Winnik der fünftbeste Torschütze der Liga. (JustPictures)

Die Überraschung

Im jungen Team der Genfer gab es einige Überraschungen. Nebst den ehemaligen Zürchern Roger Karrer und Marco Miranda, die bei ihrem neuen Klub voll eingeschlagen haben, spielten auch Deniss Smirnovs und Simon Le Coultre gleichin ihrer ersten Profi-Saison auf sehr hohem Niveau. Während mit Verteidiger Le Coultre als ehemaliger U20-Nationalspieler sicherlich zu rechnen war, hatte man den Namen von Smirnovs nicht auf der Rechung. Deshalb war der 21-jährige Lette mit Schweizer Lizenz die grösste Überraschung im Team der Genfer. Mit acht Toren und elf Assists war er am Erfolg sichtlich beteiligt.

Die Enttäuschung

Die sechste Saison beim Genf-Servette war mit Abstand die schlechteste von Jeremy Wick. Abgesehen von seiner Debüt-Saison sammelte der 30-jährige Schweiz-Kanadier immer mindestens 22 Skorerpunkte. In dieser Spielzeit waren es in 31 Einsätzen gerade noch sechs Punkte. 

Sowohl offensiv als auch defensiv enttäuschte Wick. Mit 2.86 Gegentoren pro 60 Minuten Eiszeit kassierte Genf am drittmeisten Gegentore mit ihm auf dem Eis, weshalb sein Abgang im Sommer nicht allzu sehr erstaunt.

Saisonfazit und Blick in die Zukunft

Die neue Strategie von Genf-Servette ging bis anhin vollkommen auf. Die junge Truppe um Trainer Patrick Emond, die eine Mischung zwischen externen Transfers aber auch interner Ausbildung ist, zeigte, dass mit ihr in Zukunft noch mehr zu rechnen ist. 

Der Kern der Mannschaft ist langfristig an die Genfer gebunden. Nur einen Wechsel auf der Goalie-Position ist bisher bekannt: Der nach Davos abwandernde Robert Mayer wird durch Routinier Daniel Manzato ersetzt. Der wenig schmerzende Abgang von Jeremy Wick nach Rapperswil wird vermutlich intern gelöst. Der 19-jährige Tscheche Petr Cajka besitzt ab der nächsten Saison eine Schweizer Lizenz und kam bereits in dieser zu den ersten National League-Einsätzen (wohl gemerkt als Ausländer). Dabei erzielte er bereits sein erstes Karrieretor und bereitete ein weiteres vor. Zudem war er an der U20-WM für Tschechien im Einsatz. Er hat vergleichbare Anlagen wie Smirnovs und könnte eine ähnliche Entwicklung hinlegen.

Mit Servettes junger Truppe ist in Zukunft also definitiv zu rechnen.

Zuzüge

  • Daniel Manzato (G)

Abgänge

  • Robert Mayer (G)
  • Jeremy Wick (A)

Ausländer

  • Henrik Tömmernes (V)
  • Daniel Winnik (S)
  • Tommy Wingels (S)