Spannender Playoff-Kampf in der NHL zwischen Niederreiters Carolina, Kukans Columbus und Montréal

Während in der Schweiz bereits die Halbfinals am Laufen sind, kämpfen in der NHL zwei Runden vor Schluss noch drei Teams um die letzten zwei Wild Card-Plätze. Dabei sind zwei Schweizer involviert.

Eishockey boomt! Und zwar nicht nur in der National League, wo gerade die spannendste Qualifikation seit Jahren absolviert worden ist. Auch in der NHL ist bis zum letzten Spieltag Spannung geboten. Die meisten Teams haben vor dem Ende der Regular Season noch zwei Spiele zu absolvieren. Zwölf der 16 Playoff-Teilnehmer sind definitiv bekannt. Die Pittsburgh Penguins und die Colorado Avalanche müssten sich in den letzten zwei Spielen extrem dumm anstellen, um die Playoffs noch zu verpassen. Es bleiben also noch zwei Plätze, die von drei Teams umkämpft werden.

Niederreiter und Kukan in guter Ausgangslage

In diesem Dreikampf involviert sind auch zwei Schweizer WM-Silberhelden. Nino Niederreiter hat mit den Carolina Hurricanes momentan die beste Ausgangslage. Sie stehen mit 95 Punkten auf dem ersten Wild Card-Platz und liegen einen Punkt vor Dean Kukans Columbus Blue Jackets und den Montréal Canadiens. Momentan hat Kukan mit den Blue Jackets trotz Punktegleichstand die Nase vorn. Wenn zwei Teams in der NHL gleich viele Punkte aufweisen, hat das Team mit mehr Siegen in der regulären Spielzeit den Vorteil. Siege nach Verlängerungen oder Penaltyschiessen zählen also nicht. Mit 44 gegenüber 41 Siegen haben die Blue Jackets den Vorteil in ihren Händen. Auch gegenüber den Hurricanes, die 42 Siege nach regulärer Spielzeit eingefahren haben, liegen sie im Vorteil.

Seit Nino Niederreiter zu den Carolina Hurricanes getradete worden ist, läuft es ihnen deutlich besser. (Richard A. Whittaker/Icon Sportswire)

Wenn man sich die letzten zwei Gegner der drei Teams anschaut, haben die Blue Jackets wohl das einfachste Programm. Sie spielen einerseits gegen die New York Rangers, die wohl gerne verlieren würden, um in der Tabelle nach hinten zu fallen und bessere Chancen auf einen frühen Pick im Draft 2019 zu haben. Andererseits treffen sie noch auf das Tabellenschlusslicht, die Ottawa Senators. Die Senators haben vor einem Jahr ihren diesjährigen Erstrunden-Draftpick an die Colorado Avalanche für Matt Duchene abgegeben. Mittlerweile spielt Duchene (gemeinsam mit dem einst von den Senators gedraftete Ryan Dzingel) in Columbus. Es wäre eine verrückte Story, würden ausgerechnet die geschwächten Senators die ambitionierten Blue Jackets aus den Playoffs werfen.

Das schwierigste Programm haben vermutlich die Montréal Canadiens. Sie müssen gegen zwei bereits qualifizierte Teams antreten, die natürlich ihre Playoff-Form finden wollen. Zuerst treffen sie auf die Washington Capitals, danach auf die Toronto Maple Leafs. Um sich zu qualifizieren, müssen sie mindestens einen Punkt mehr holen als die Blue Jackets, was wohl gleichbedeutend ist mit zwei Siegen.

Dann bleiben noch Nino Niederreiter und seine Carolina Hurricanes. Die New Jersey Devils haben eigentlich keinerlei Siegesansprüche mehr. Sie liegen momentan auf dem drittletzten Platz, könnten aber noch einen Platz zurückfallen, womit die Chancen für einen frühen Pick natürlich steigen würden. Die Philadelphia Flyers haben ebenfalls nichts mehr zu gewinnen. Es geht höchstens noch darum, sich mit dem Publikum im letzten Heimspiel zu versöhnen.

Patrick Fischer würde das Verpassen wohl kaum stören

Obwohl es den Schweizern Niederreiter und Kukan zu gönnen wäre, dass sie die Playoffs erreichen, würde das Gegenteil Nationalcoach Patrick Fischer wohl kaum stören. Sowohl Niederreiter als auch Kukan haben weiterlaufende Verträge und wären wahrscheinlich für die WM zu haben. Beide waren bereits an der letzten WM dabei und trugen viel zur WM-Silbermedaille bei.

Vorerst wird aber nur einer der beiden die Playoffs verpassen. Für das qualifizierte Team könnte die Saison aber ebenfalls schnell beendet sein. Denn der letzte Wild-Card Platz wird auf den haushohen Favoriten aus Tampa Bay treffen. Es wäre bei einem Ausscheiden in der ersten Runde immer noch ein Nachrücken möglich.

Vorerst wird aber nur einer der beiden die Playoffs verpassen. Für das qualifizierte Team könnte die Saison aber ebenfalls schnell beendet sein. Denn der letzte Wild-Card Platz wird auf den haushohen Favoriten aus Tampa Bay treffen. Es wäre bei einem Ausscheiden in der ersten Runde immer noch ein Nachrücken möglich.