HockeyInfo Saison-Vorschau: Biel wartet auf den nächsten Schritt

Der EHC Biel ist im vergangenen April zum zweiten Mal in Folge im Playoff-Halbfinal gescheitert. Nachdem man sich in der Saison 2017/18 in sechs Spielen dem HC Lugano geschlagen geben musste, scheiterte man im letzten Frühling in sieben Spielen am späteren Meister Bern. Dementsprechend haben sich die Ansprüche in Biel natürlich nach oben geschraubt. Seit 2016 und dem Gang in die Ligaqualifikation arbeitete man konstant an der Verbesserung des Kaders und darf nun in jedem Jahr auf den grossen Coup hoffen.

Die letzte Saison von Jonas Hiller

Bereits einen Monat vor dem Saisonstart machten bewegende Neuigkeiten die Runde: Jonas Hiller wird seine Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel hängen und in den wohlverdienten Eishockey-Ruhestand treten. Dadurch ist Biel bereits jetzt auf der Suche nach einem Nachfolger. Nachdem Reto Berra den Bielern abgesagt hat, müssen sie sich nun anderswo umsehen.

Ob der vorzeitig bekannt gegebene Rücktritt von Hiller Unruhe in die Mannschaft bringen wird? Wohl kaum. Umso mehr will es Hiller mit seinen 37 Jahren noch einmal allen zeigen - und alles für seinen vierten Meistertitel geben.

Rathgeb - zukünftiger Bieler Verteidigungsminister?

Dem EHC Biel gelang wie immer in den letzten Jahren ein Transfercoup. Yannick Rathgeb, der vor einem Jahr den Sprung nach Amerika wagte, sich aber leider nicht durchsetzen konnte, schliesst sich für drei Jahre den Bielern an. Trotz seinen defensiven Mängel ist er ligaweit wohl der beste und interessanteste Schweizer Abwehrspieler, der einen neuen Klub gefunden hat. Bereits vor seinem Abgang nach Amerika war er imstande, über einen halben Punkt pro Spiel zu produzieren. Ob ihm die zusätzliche Erfahrung geholfen hat oder ob er nach dem Scheitern zuerst wieder das Selbstvertrauen finden muss, wird sich zeigen. Gemeinsam mit Stefan Ulmer kann der 23-Jährige die Abgänge von Dominik Egli, Marco Maurer und Will Petschenig ohne Zweifel kompensieren.

Yannick Rathgeb jubelte über in der Champions Hockey League bereits über seinen ersten Pflichtspieltreffer im Trikot des EHC Biel. (Andy Büttiker, CHL)

Wie Brunner: Kann Cunti wieder aufblühen?

Biel hat die Offensive vor allem auf der Mittelachse verstärkt. Mit Anton Gustafsson (Langnau) und Luca Cunti (Lugano) stossen zwei Center ins Seeland, die eigentlich das Potential hätten, eine dominierende Rolle in der höchsten Schweizer Liga zu übernehmen. Doch beide liefen in den letzten Jahren ihrer Form hinterher.

Cunti schlägt den gleichen Weg ein wie sein ehemaliger und neuer Mitspieler Damien Brunner. Dieser wechselte vor einem Jahr ebenfalls von Lugano nach Biel und konnte seiner Karriere wieder etwas Schwung verleihen. Dasselbe erhofft sich nun der mittlerweile schon 30-jährige Cunti auch.

Mit Marco Pedretti, Dominik Diem und Julian Schmutz verlieren die Bieler drei talentierte Schweizer Stürmer. Der Abgang von Robbie Earl wird durch den Zuzug von Peter Schneider kompensiert. Der 28-jährige Österreicher war in der vergangenen Saison Liga-Topskorer in seiner Heimat. Ob er auch in der Schweiz eine dominierende Rolle einnehmen kann, darf mit Zweifeln beobachtet werden.

Zuzüge:

  • Stefan Ulmer (D)
  • Anton Gustafsson (F)
  • Luca Cunti (F)

Abgänge:

  • Marco Maurer (D)
  • Dominik Diem (F)
  • Marco Pedretti (F)
  • Julian Schmutz (F)
  • Robbie Earl (F)

Ausländer:

  • Anssi Salmela (D)
  • Toni Rajala (F)
  • Marc-Antoine Pouliot (F)

Der nächste Schritt: Finaleinzug

Nach zwei Jahren, die jeweils im Halbfinal geendet haben, gilt es für Biel, den nächsten Schritt zu machen. Dieser ist logischerweise der Finaleinzug. 

Das Kader der Bieler ist eine gute Mischung aus erfahrenen Routiniers, Spielern im besten Hockeyalter und jungen Talenten. Samuel Kreis, Jason Fuchs und Michael Hügli gehören alle zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft und haben das Potential, sich für die Heim-WM im kommenden Mai aufzudrängen. Routiniers wie Beat Forster und Mathieu Tschantré sind ebenfalls noch in der Lage, auf einem hohen Niveau abzuliefern und dementsprechend ihre Erfahrung weiterzugeben.

Mit Cunti, Gustafsson, Fuchs und Jan Neuenschwander ist Biel auf der Mittelachse auch ohne Ausländerlizenz sehr stark besetzt. Mit Marc-Antoine Pouliot haben sie zudem einen ausländischer Center, der viel Qualität mitbringt und die erste Linie anführen kann. 

Die Redaktion von HockeyInfo glaubt, dass Biel in der Qualifikation lange an der Spitze mitmischen wird und sich dann nur vom Quali-Sieger geschlagen geben muss. 

Biel: Platz 2

HockeyInfos Prognose: 

1. 

2. EHC Biel

3. SC Bern

4.

5.

6.

 

7. HC Ambri-Piotta

8.

9.

10.

11.

12.