HockeyInfo Saison-Vorschau: Genfs Hoffnungen in den Nachwuchs

Obwohl Chris McSorley in der letzten Saison die Playoffs erreicht hatte, wurde ihm das Amt des Trainers nach nur einer Saison wieder entzogen. Mit Patrick Emond soll nun vermehrt auf den eigenen Nachwuchs gesetzt werden und somit ein kleiner Umbruch erfolgen. 

Der Kampf um die Nummer 1

Im Genfer Tor wird es zu einem grossen Kampf um möglichst viel Spielzeit kommen. Mit Robert Mayer und Gauthier Descloux stehen zwei Torhüter im Kader, die zwar andere Voraussetzung haben und trotzdem möglichst viel spielen wollen. Mayer will mit seinen 29 Jahren nochmals allen beweisen, dass er ein überdurchschnittlicher Schweizer Torhüter ist und noch lange auf Topniveau spielen kann. Auf der anderen Seite möchte der 23-jährige Descloux endlich den Schritt vom talentierten Nachwuchskeeper zur langfristigen Nummer 1 machen.

Während der letzten Saison hatten beide Torhüter ihre Höhen und Tiefen. Für die Mannschaft kann das nur von Vorteil sein, denn die beiden werden sich durch die gegenseitige Konkurrenz zu Bestleistungen auf dem Eis treiben. 

Umbruch in der Verteidigung

Mit der Rückholaktion von Simon Le Coultre (20), der Verpflichtung von Roger Karrer (22) und der Integration der Nachwuchstalente Sandis Smons (19) und Enzo Guebey (19) haben die Genfer neu vier junge, vielversprechende Talente in der ersten Mannschaft. Sie alle sollen einen Umbruch in der Defensive einleiten. Mit dem Abgang vom jahrelangen Alphatier Goran Bezina (39) ging im Sommer viel Erfahrung und Leadership verloren. Jonathan Mercier (33) und Arnaud Jacquemet (31) sowie Neuzugang Marco Maurer (31) haben ihren Zenit ebenfalls schon erreicht, sind aber auf jeden Fall in der Lage, ihren jungen Teamkollegen viel Erfahrung weiterzugeben.

Das Hoffen auf weniger Verletzungspech

In der letzten Saison hatte Genf sehr oft mit Verletzungen zu kämpfen. So fielen die damaligen neuen Ausländer Tommy Wingels und Lance Bouma bereits nach wenigen Spielen mehrere Wochen bzw. Monaten aus. Mit dem 33-jährigen Kanadier Eric Fehr haben die Genfer nun wie so oft einen NHL-Veteranen verpflichtet und hoffen, dass er verletzungsfrei bleibt.

Mit dem Abgang von Cody Almond und dem vorzeitigen Rücktritt von Kevin Romy haben die Genfer etwas Substanz auf der Mittelachse verloren. Allgemein ist der Angriff nicht mehr so breit bestückt wie die vergangenen Jahre. Umso mehr will Genf auch in der Offensive vermehrt junge Nachwuchsspieler einbauen. Der Lette mit Schweizer Lizenz Deniss Smirnovs sowie Damien Riats jüngerer Bruder Arnaud sind aus dem Juniorenalter heraus. Stephané Patry und Mathieu Vouillamoz, beide mit Jahrgang 2000, dürfen zwar noch in der U20 spielen, können aber bereits in diesem Jahr mit National League-Einsätzen rechnen.

Zuzüge:

  • Roger Karrer (D)
  • Simon Le Coultre (D)
  • Marco Maurer (D)
  • Enzo Guebey (D)
  • Sandis Smons (D)
  • Marco Miranda (F)
  • Eric Fehr (F)

Abgänge:

  • Mauro Dufner (D)
  • Eric Martinsson (D)
  • Johan Fransson (D)
  • Daniel Vukovic (D)
  • Goran Bezina (D)
  • Cody Almond (F)
  • Kevin Romy (F)
  • Lance Bouma (F)

Ausländer:

  • Henrik Tömmernes (D)
  • Daniel Winnik (F)
  • Tommy Wingels (F)
  • Eric Fehr (F)

Mutiges Experiment mit dem erfolgreichen Nachwuchstrainer

Bereits während der Saison kamen die Gerüchte auf, dass Chris McSorley nur ein Jahr nach seiner Rückkehr an die Bande erneut abgesetzt werden wird. Kurz nach Saisonende stellten die Genfer dann auch ihren neuen Headcoach vor: Patrick Emond. Der 54-jährige Kanadier wurde nach neun Jahren als U20-Trainer befördert und soll nun die neue Genfer Generation formen. Die Entscheidung macht durchaus Sinn. Emond kennt knapp die Hälfte der Spieler bereits aus dem Nachwuchs. Dass er Talente fördern kann, hat er mit zwei U20-Titeln in den letzten zwei Spielzeiten durchaus bewiesen.

Allerdings ist der Unterschied zwischen Nachwuchs- und Profiniveau auch bei den Trainern nicht zu unterschätzen. Ein erfolgreicher Nachwuchscoach muss nicht in jedem Fall auch ein guter NLA-Trainer sein. Zudem könnte es zu Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft kommen, falls Emond zu sehr auf «seine» Leute aus dem Nachwuchs setzt und die Altstars aussen vor lässt.

Obwohl Genf in der vergangenen Saison trotz viel Verletzungspech die Playoffs erreicht hat, glaubt HockeyInfo nicht, dass dies auch in dieser Saison gelingen wird. Trotzdem wird es für die Westschweizer eine wichtige Saison, um der jungen Generation erste Erfahrungen zu ermöglichen.

Genf: Platz 11

HockeyInfos Prognose: 

1. 

2. EHC Biel

3. SC Bern

4.

5.

6.

 

7. HC Ambri-Piotta

8.

9. HC Davos

10. HC Fribourg-Gottéron

11. HC Genf-Servette

12.