HockeyInfo Saison-Vorschau: Rapperswils fortschreitende Anpassung ans National League-Niveau

Der SC Rapperswil-Jona Lakers hatte eine schwierige erste Saison nach dem Aufstieg. Dank einer Budeterhöhung und einiger Verstärkungen gehen die Lakers nun mit höheren Ansprüchen in die neue Saison. Viele Transfers haben die Mannschaft sowohl in der Breite als auch qualitativ verstärkt.

Die Lebensversicherung der Lakers

Er war mit Abstand der beste Einzelspieler der Lakers in der vergangenen Saison: Melvin Nyffeler. Der 24-jährige Torhüter zeigte, dass er eine würdige Nummer 1 in der höchsten Schweizer Liga sein kann, nachdem ihm der Durchbruch bei Fribourg vor vier Jahren noch verwehrt blieb.

Seine Fangquote von 91.3 Prozent lag zwar nicht über dem Durchschnitt, in Anbetracht seiner Vorderleute darf diese trotzdem bestaunt werden. Zudem zeigte Nyffeler ein ums andere Mal erstklassige Saves, mit denen er seine Mannschaft im Spiel halten und hohe Kanterniederlagen verhindern konnte. Mit der Vertragsverlängerung unterstrich er seine Ambitionen mit den Lakers.

Melvin Nyffeler war in der vergangenen Saison der beste Spieler der Lakers. (TOPpictures/Michael Walch)

Mutiges Experiment ohne ausländischen Verteidiger

In der Defensive nahmen die St. Galler in diesem Sommer einige Änderungen vor. Durch die Rücktritte von Timo Helbling (38) und Sven Berger (31) ging viel Erfahrung verloren, die durch die Zuzüge von Daniel Vukovic (33) und Flurin Randegger (31) jedoch gleich kompensiert wurde. Mit Dominik Egli (21) und Mauro Dufner (24) wurden zudem zwei vielversprechende Talente für die Zukunft verpflichtet, die bereits jetzt eine wichtige Rolle in der National League übernehmen können. 

Die Lakers haben keinen ausländischen Verteidiger mehr unter Vertrag. Obwohl sie bereits in der letzten Saison oftmals mit vier ausländischen Stürmern gespielt haben, - da Matt Gilroy mehrmals durch Verletzungen gestoppt wurde - wird den Lakers die Punkteproduktion der Verteidigung spürbar fehlen. In der vergangenen Saison war Jorden Gähler mit nur zehn Skorerpunkten der produktivste Verteidiger des Teams. Allenfalls wird dadurch auch das Powerplay etwas in Mitleidenschaft gezogen, da kein exzellenter Blueliner im Kader vorhanden ist. 

Mehr Qualität und Quantität auf der Mittelachse

Nach dem Aufstieg haben sich die Lakers möglicherweise etwas überschätzt, dass sie den beiden ausländischen Aufstiegshelden Jared Aulin und Dion Knelsen auch in der höchsten Schweizer Liga einen Vertrag angeboten hatten. Denn beide konnten sich in der National League nicht wirklich durchsetzen. Während Knelsen immerhin noch knapp einen halben Punkt pro Spiel sammelte, wechselte Aulin im Dezember in die DEL. 

Mit Roman Cervenka und Andrew Rowe wurden zwei deutlich stärkere Center verpflichtet. Der 33-jährige Cervenka ist trotz einem Katastrophenjahr in Zürich ein Ausnahmetalent, das die Spiele alleine entscheiden und im Schnitt einen Punkt pro Partie sammeln kann. Der 31-jährige Rowe vermochte in der letzten Saison in der schwedischen Liga zu überzeugen.

Somit rückt auch Roman Schlagenhauf, der in der letzten Spielzeit oftmals in der ersten Linie als «Notcenter» aufgelaufen war, wieder in die hinteren Stürmreihen und verleiht diesen somit etwas mehr Durchschlagskraft. Der 25-jährige Center Nico Dünner ist nach seinen überzeugenden Auftritten ebenfalls eine valide Option. Nach vier Spielzeiten in Langenthal will er sich nun in der höchsten Liga durchsetzen.

Zuzüge:

  • Daniel Vukovic (D)
  • Flurin Randegger (D)
  • Mauro Dufner (D)
  • Dominik Egli (D)
  • Sandro Forrer (F)
  • Michael Loosli (F)
  • Nico Dünner (F)
  • Roman Cervenka (F)
  • Andrew Rowe (F)

Abgänge:

  • Timo Helbling (D)
  • Thomas Büsser (D)
  • Frederic Iglesias (D)
  • Sven Berger (D)
  • Matt Gilroy (D)
  • Jan Vogel (F)
  • Josh Primeau (F)
  • Sven Lindemann (F)
  • Dion Knelsen (F)
  • Leonardo Fuhrer (F)
  • Fabian Brem (F)
  • Antonio Rizello (F)
  • Steve Mason (F)

Ausländer:

  • Casey Wellman (F)
  • Danny Kristo (F)
  • Kevin Clark (F)
  • Roman Cervenka (F)
  • Andrew Rowe (F)

Die Lücke zu den anderen Teams verkleinert

Die Lakers haben auf dem Papier sicherlich aufgerüstet. Allein durch die besser besetzten Ausländerpositionen werden sie einige Punkte mehr auf dem Konto haben. Die zusätzliche Erfahrung - viele Spieler bestritten ihre erste komplette Saison in der National League - wird dem Team ebenfalls zu Gute kommen. 

Zudem stehen einige Spieler im Kader der Rapperswiler, die das Potential zur besten Saison ihrer Karriere haben. Eines dieser Talente heisst Kai Schwery. Der 22-Jährige könnte nach seiner Rückkehr aus der kanadischen Juniorenliga QMJHL und drei schwierigen Jahren in der Schweiz endlich «explodieren» und sein volles Potential ausschöpfen. In der Vorbereitung lief er mehrmals in der ersten Linie neben zwei Importspielern auf und durfte sich einige Male in die Skorerliste eintragen lassen. Sandro Forrer (21) und Andri Spiller (24) sind ebenfalls bereit für den Durchbruch.

Trotz der vielen positiven Aspekte glaubt HockeyInfo, dass sich die Rapperswil-Jona Lakers am Ende mit der roten Laterne zufrieden geben müssen. Zwar konnte die grosse Lücke zu der Konkurrenz etwas verkleinert werden, für eine bessere Platzierung reicht es in dieser Saison jedoch noch nicht.

Rapperswil-Jona Lakers: Platz 12

HockeyInfo Prognose: 

1. 

2. EHC Biel

3. SC Bern

4. Lausanne HC

5.

6. HC Lugano

 

7. HC Ambri-Piotta

8. SCL Tigers

9. HC Davos

10. HC Fribourg-Gottéron

11. HC Genf-Servette

12. SC Rapperswil-Jona Lakers